Monatsarchiv für Oktober 2012

 
 

03. November 2012 // RADAR Filmfest Abschlussfeier

Wenn der Elefant den Gipfel des Berges erreicht hat, ist das Fest oben groß! Die Abschlussparty des RADAR Filmfestivals ist traditionell mindestens eine bilinguale (dtsch/engl.,) Top Mischpoke aus Tänzern, Filmemachern, Filmfreunden, Crew, Jury,Direktoren,Honoratioren, Biertrinkern, Musikern und Coctailfreunden. Die top ‘ol Boys und Master an den Räder aus Stahl, Harald Retzbach (of Bonus Referat/byte.fm) und Stoeker Stereo (of Blockparty Entertainment), sorgen für das richtige akustische Ambiente. In der Mitte vom Ganzen werden die diesjährigen Filme prämiert – schiefgehen kann da gar nichts.

27. Oktober 2012 // HAMBURG VERRECKE: »La vie etèrnelle« les 1000 perles du disques d’ors informelle

Hochverehrtes Gäste!

Wir feiern das Selbstexil im samtenen Abendkleid mit Champagner, spitzenmäßigen Drinks und illustren Gästen.

Wenn sich ein blaues Licht über die Stadt legt, die Garderobe im Wind flattert, die Flickjoppe sitzt und die Schuhe geputzt sind, dann stellt man sich ja doch immer ein dionysisches Vergnügen vor, das kommen mag, so, als wäre es die letzte Nacht. Peng! Trinken wir auf den Untergang der abendländischen Kultur!

Im Golem kommt es zu tanzbarer Musik abseits ausgetretener elektronischer Pfade mit Discjockeys unseres Vertrauens, eventuell bestechend guten Getränken und einem unverfrorenen Umgang mit alledem. Hinfort mit all der Authentizität zum Tanzabend im Golem!

Heute Abend:

Radio Granulitpavillon mit
Arvild Baud & Hans Stützer
Unterhaltungsmusik und Erklärungen in der Bar

26. Oktober 2012 // Krypta: Bugs In The Basement mit Bleed & Levente

Bleed (de:bug, ur wedding)
Levente (suburb)
+ special guest

02. November 2012 // Kino: RADAR FILMFESTIVAL – TÜRKIYE

Kino in der Krypta – 21.00 Uhr – Pünktlich

Flawless Life | Özgül Gürbüz
Animation Türkei 2012 | 3 min OF
Ein Kurzer über einen Obdachlosen und das lupenreine Leben, wie er es versteht.

Sensiz Yazanmaz | Bertan Basaran
Dokumentation Türkei 2012 | 65 min OF mit engl. UT
Barbarous Erköse ist Klarinettist, der Film zeigt, anhand seines Werdegangs, die aktuelle Vielfalt als auch die historischen Quellen, aus der sich die zeitgenössische türkische Musik zusammensetzt. Erköse ist weltweit bekannt, er hat mit den unterschiedlichsten Musikern gespielt, westlichen wie östlichen. Seine Musik und die Kollaborationen mit anderen, sind zeitlos und eine universelle Sprache. Die Klarinette als Teil der modernen – sogar der alternativen Musik, die erstaunliche und vielseitige Musik hervorbringt.

01. November 2012 // Kino: RADAR FILMFESTIVAL – SEEING ALL THAT JAZZ

Kino in der Krypta – 21.00 Uhr – Pünktlich

Laulu | Jörn Lund
Animation Deutschland 2011 | 1 min engl. OF
Der Hauptakteur in diesem Stop Motion Film ist ein mechanischer Mund. Er singt ein altes Kampflied aus der finnischen Arbeiterbewegung. Der Textinhalt und die Musik des Songs sind vor langer Zeit schon hinfällig geworden und haben inzwischen eine umgekehrte Bedeutung bekommen. Der Vokalist wird von einem merkwürdigen Orchester, bestehend aus Eisenplatten, Draht und Folie begleitet. Eine rotierende Spule auf Playback Modus gibt den Takt vor und kreiert ausgestorbenen Pathos.

Oxygen for the Ears | Stefan Immler
Dokumentation USA 2012 | 93 min. engl. OF
Jazz ging zu Beginn unter anderen mit den Aufnahmen von Giganten wie Duke Ellington, Jelly Roll Morton, Butch Warren und Billie Holiday in die Welt. Viele von ihnen verdienten sich ihre erste Sporen auf den Bühnen von Washington D.C.. Der Film folgt der Spur dieser historischen Plätze, wie der U Street (dem so genannten Black Broadway), oder dem historischen Howard Theatre. Portraitiert werden die Schritte von Miles Davis, John Coltrane, Dizzy Gillespie, Charlie Parker, Lester Young, Charlie Byrd, und Stan Getz die in D.C. spielten und lebten. Historiker und Leute aus der heutigen Jazz Community erinnern an die reichhaltige Geschichte von 1930 bis in die 60er Jahre, die Gegenwart und die ungewisse Zukunft. Die Brücke zum Heute wird gelegt durch Interviews und Konzerte von Esperanza Spalding, Eric Lewis, Chuchito Valdes, Ben Williams, Ravi Coltrane, Brian Settles, Antonio Parker, Dwain Adell, Jimmy ‘Junebug’ Jackson, Akua Allrich und vielen anderen, die belegen, dass Washington nach wie vor eines der Epizentren für Jazz ist.

31. Oktober 2012 // Kino: RADAR FILMFESTIVAL – ABOUT JOHNNY

Kino in der Krypta – 21.00 Uhr – Pünktlich

Johnny & die Leichtigkeit | Steffen Boseckert
Kurzfilm Deutschland 2012 | 18 min.
Johnny sitzt in einer Bar und traut sich nicht die unbekannte Schönheit am Nebentisch anzusprechen. Stattdessen beginnt er eine Story in sein kleines Heft zu schreiben, bis die Hauptfigur darin in der Realität bzw. der Bar auftaucht und Einiges durcheinander bringt.

My Father & The Man in Black | Jonathan Holiff
Dokumentation Kanada 2012 | 89 min engl. OF
Jonathan Holiff‘s Vater hieß Saul Holiff. Für lange Jahre war der Kanadier der Manager von Johnny Cash. Ein bisher wenig bekannte Teil, der Geschichte des Mannes in Schwarz und eine interessante Kombination zweier Persönlichkeiten: Auf der einen Seite der ernsthafte, atheistische jüdische Manager, auf der anderen der sich oft am Limit bewegende Baptist aus den Südstaaten. Gute Zeiten, schlechte Zeiten, wie eine rasante Berg und Talfahrt. Von den Erfolgen ‘Johnny Cash At Folsom Prison,’ ‘A Boy Named Sue,’ and Cash’s berühmter Fernsehserie bis hin zu Drogenabstürzen, Verhaftungen, abgesagten Konzerten und körperlichen wie geistigen Zusammenbrüchen. Holiff hat eine Audio Tagebuch über die Jahrzehnte mit Cash geführt, sogar die Telefonate mit dem Sänger akribisch dokumentiert. Der Film wartet mit bisher nie gezeigten Dokumenten und neuen Erkenntnissen auf, zusammen gefügt zu einer aufregenden, berührenden und dramatischen Dokumentation über einen Star und seinen Manager.

30. Oktober 2012 // Kino: RADAR FILMFESTIVAL – A DIFFERENT NIPPON

Kino in der Krypta – 21.00 Uhr – Pünktlich

Jimmy Jib – Anakina Baseball | Cherry Picker
Kurzfilm Italien 2012 | 19 min OF
Nach dem Tod seines Vaters beschließt der Japaner Jimmy Jib seinen Kindheitstraum zu realisieren, ein professioneller Baseball Spieler zu werden. Nicht irgendein Spieler, sondern der King. Er wird es. Aber um dahin zu gelangen, muss er sich durch ein schier undurchdringliches Netz kämpfen. Gedreht von einem Italiener, mit italienischen Schauspielern, die null japanisch aussehen und nur Fake Japanisch sprechen. Kein Witz … und zum Piepen komisch.

Atelier Incurve TERAO x SHINKI x TAKEDA | Hiroshi Imanaka
Dokumentation Japan 2011 | 41 min OF mit engl. UT
Terao nennt seine Arbeit „Plan“, er liebt Metall. Alles, was er sieht, wandelt sich in seinem Kopf in eine eiserne Struktur. Shinki ist ein Kampfsport Junkie. Er zeichnet die Muskelkörper der Kämpfer und baut die Kämpfe nach. Takeda holt sich die Inspiration für seine Zeichnungen aus Werbeanzeigen. Jedes Detail auf der Seite löst sich in der neuen Welt Ordnung auf. Alle drei arbeiten im Atelier Incurve, einem Studio für Künstler mit geistiger Behinderung. Underground-Kunst oder Outsider-Art ist das nicht.

Brecht in Asakusa | Giovanni Antonio Gebbia
Dokumentation Italien, Japan 2011 | 48 min OF mit engl. UT
Asakusa ist ein Viertel in Tokio und war für viele Jahre das Quartier für japanische Autoren, Maler und Schauspieler. Durch die 20iger und 30iger Jahre war es der Spot für Entertainment, voller Theater und Cabarets, die beeinflusst von europäischen und amerikanischen Shows das Publikum unterhielten. Asakusa ist aber auch, wegen eines riesigen und alten Tempels, einer der wichtigsten religiösen Orte in Japan überhaupt. Asakusa no Brecht ( Brecht in Asakusa ) ist eine sehr spezielle Dokumentation, ein nächtliches Tagebuch über das Quartier in das die Künstler langsam wieder einsickern. Tagsüber ein Gebiet von Touristen überschwemmt, wird es bei Dunkelheit ein Ort für Vaudeville, Burlesque, Cabaret aber genauso Butoh-Tanz. Eine ungewöhnliche Mischung von westlichen Einflüssen und traditioneller japanischer Kultur, gedreht von dem italienischen Komponisten Gianni Gebbia, der uns einen Blick auf einen außergewöhnlichen Kosmos erlaubt.

PRÄSENTATION 32 Simon Steen-Andersen

Simon Steen-Andersen
(* 1976 in Odder, Dänemark) ist ein dänischer Komponist und Installationskünstler.

Steen-Andersen studierte ab dem Jahre 1998 Komposition in Aarhus bei Karl Aage Rasmussen und setzte sein Studium in Freiburg, Buenos Aires und Kopenhagen bis zum Jahre 2006 fort. 2004/2005 war er Hauskomponist beim Symphonieorchester in Aalborg. Steen-Andersen war für Radiosender in mehr als 20 Ländern tätig. Seine Zusammenarbeit erfolgte zum Beispiel mit dem Ensemble Modern, dem Ensemble Recherche, bei den Donaueschinger Musiktagen, den Darmstädter Ferienkursen, dem Französischen Nationalorchester und der Radio-Kammerphilharmonie Hilversum. Seit 2008 ist Steeen-Andersen Lehrer für Komposition am Jütländischen Musikkonservatorium in Aarhus. 2010 erhielt Simon Steen-Andersen den Kranichsteiner Musikpreis der Darmstädter Ferienkurse.

Simon Steen-Andersen is active as a composer, performer and installation artist as well as a lecturer of composition at the Royal Academy of Music in Århus, Denmark and author of articles published magazines such as kunstmusik, positionen, autograf, nutida musik and parergon. He currently lives in Berlin, Germany. Simon Steen-Andersen’s works include instrumental music, electronics, video and performance within a range of settings from symphony and chamber music (with and without multimedia) to installations. The works from the last 5 years concentrates on integrating concrete elements in the music and emphasizing the physical and choreographic aspects of instrumental performance. The works often include amplified acoustic instruments in combination with sampler, video (playback, interactive and live-video), simple everyday objects and obsolete electronics or homemade constructions/extensions/preparations of the instruments.

PRÄSENTATION – Positionen aktueller Musik. Präsentationen ist eine Vortragsreihe des VAMH zu verschiedenen Positionen aktueller Musik.

27. Oktober 2012 // MIRAU LABEL NIGHT

Erdbeerschnitzel (Live-Set)
Lorin Sylvester Strohm (DJ)
Video: Aufderlichtung
Artwork: Tomma Brook

Das feine Hamburger Label Mirau präsentiert sich uns an diesem Wochenende in seiner ganzen Pracht. Auf die Augen gibt es von den Künstlern Aufderlichtung und Tomma Brook, letztere verantwortlich für das Artwork des Labels, während Aufderlichtung sich den bewegten Bildern verschrieben hat. Zudem spielt , den wir nicht nur wegen seiner DJ Qualitäten schätzen sondern auch, weil uns seine Diplomausstellung erst vergangene Woche so manchen Erdenbürger ins Haus gelockt hat. (Behauptet zumindest Herr Strohm, wir wissen von nichts, aber hoffen sie kommen alle wieder.) However, den auditiven Höhepunkt des Abends bildet ein Live Set von Tim Keiling aka Erdbeerschnitzel. Seit einigen Jahren sorgt der Künstler aus dem Pott mit seinen Veröffentlichungen auf Mirau und Third Strike schon für Hysterien und wir freuen uns darauf, das mal in Farbe zu sehen. Gerade hat der Herr sein Album Debut auf Mirau veröffentlicht. “Tender Leaf” lautet der Titel. A tasty peace of meat, wohl bekomms!

Die Untüchtigen: Katharina König (Parlamentarischer NSU-Untersuchungsausschuss Thüringen) und Patrick Gensing über Nazi-Terror und den Verfassungsschutzskandal.

Mitschnitt der Veranstaltung im Golem vom 14.10.2012

Fast ein Jahr ist seit dem Bekanntwerden der NSU-Terrorserie vergangen, vier Untersuchungsausschüsse versuchen, Licht in das Dunkel des Inlandgeheimdienstes zu bringen. Über Rassismus wird derweil kaum gesprochen, dafür über weitere Kompetenzen für Sicherheitsbehörden. Katharina König sitzt für die Linkspartei in Thüringen im Untersuchungsausschuss. Sie meint, die parlamentarische Kontrolle des “Verfassungsschutzes” sei Augenwischerei. Letztendlich entscheidet der VS, was er den Parlamentariern sagt. Diese müssen diese Aussagen dann einordnen können, was meistens nicht geht, weil Informationen fehlen. Und wenn die Parlamentarier es einordnen können und nachfragen, ist überhaupt nicht klar, ob sie eine Antwort bekommen.
Das Entscheidende ist aber auch, dass man mit kritischen Informationen nichts anfangen kann, weil es wiederum verboten ist, darüber zu sprechen.
 Der Journalist und Blogger Patrick Gensing hat jüngst sein zweites Buch “Terror von rechts” veröffentlicht. Er sieht keine neue Qualität der rechtsextremen Gewalt, sondern eine neue Qualität des Wegschauens. Das Versagen habe ein ideologisches Motiv, das nicht nur beim Thüringer Inlandgeheimdienst vorherrscht, wonach das Problem Rechtsextremismus nicht dramatisiert werden dürfe – und viel mehr der Links- und “Ausländerextremismus” gefährlich seien.
König und Gensing wollen an diesem Abend im Golem eine Bestandsaufnahme des Skandals um den Neonazi-Terror sowie die Rolle der staatlichen Behörden vornehmen – und dabei die angeblichen Pannen als das darstellen, was sie sind – sie sind eine logische Folge der ideologischen Ausrichtung des “Verfassungsschutzes” und des Umgangs mit der rechtsextremen Bewegung in Deutschland.