16. September 2012 // WIRD VERSCHOBEN! – Die Untüchtigen: OPAK Salon für Größenwahn und Katerpoesie – Barbara Kirchner und Dietmar Dath – Der Implex – Lesung und Diskussion. Moderation: Thomas Ebermann
Achtung! Achtung! Wie wir gerade erfahren haben, muss die Veranstaltung am Sonntag wegen Krankheit verschoben werden. Nachholtermin wird über die Seite der Untüchtigen rechtzeitig bekannt gegeben. Please spread the word! Merci!
Präsentiert von Zick Zack
Ein Buch wie ein Pflasterstein: Nichts weniger als Geschichte und Idee sozialen Fortschritts ist Thema der Anfang des Jahres erschienenen Mammutstudie „Der Implex“ von Barbara Kirchner und Dietmar Dath.„Der Implex“ ist ein wilder Ritt durch die neuzeitliche Politik-, Philosophie-, Kunst- und Kulturgeschichte. Es geht ums Ganze: Wir starten mit der Relektüre der Ursprungsdebatten über Aufklärung, ihre Widersprüche und ihr Potential, es folgen Kritische Theorie, Regenwaldabholzung und Fukushima, Liebe, Fernsehen, Queer Theory, Polyamorie, Lohnarbeitskritik, l’art pour l’art – die Fülle des zusammengetragenen Materials ist so überbordend wie der sprachliche Ausdruck virtuos. Marx, Engels, Lenin, Rosa Luxemburg, Ernst Bloch, Judith Butler stehen neben »Buffy, the Vampire Slayer«, Tim und Struppi, H. P. Lovecraft, Stephen King sowie unzähligen deutlich weniger bekannten Autoren und Künstlern. Dass Dath und Kirchner in ihrem »Roman in Begriffen« dabei die Balance zwischen einschüchternder Belesenheit, eigenwilligen Zick-Zack-Theorien und rhetorischer Dringlichkeit halten, ist das literarische Kunststück des Buches.
Implex – der Begriff stammt von Paul Valéry und meint in etwa den Spielraum des Möglichen im Gegebenen, verborgene Potentiale des Wirklichen. Es geht also nicht nur um diese Welt. Es geht auch darum, was nach ihr kommt, bereits in ihr steckt, was aus ihr gezogen, wie sie weitergedacht werden kann. Dazu müssen Denkschemata überwunden, aber auch bestimmte Handlungen ausgeführt werden. Sagen wir mal: Revolutionen.
Die Autoren Barbara Kirchner und Dietmar Dath stellen den „Implex“ im Golem vor und diskutieren das Buch mit Thomas Ebermann.