Ursprünglich eine holländische Enklave, erfuhr der New Yorker Stadtteil Harlem mit Bau der „Elevated Railroads“ im Jahre 1880 eine rapide Veränderung. Farmhäuser verschwanden, „Townhouses“ entstanden. Um die Jahrhundertwende wurde Harlem zunehmend von Immigranten bevölkert. Zunächst jüdisch geprägt, hat sich die Bevölkerungsanzahl der Afroamerikaner von 1905 bis 1920 vervierfacht.
Die Blüte afroamerikanischer Kultur, die Harlem Renaissance, brachte ab den 1920er Jahren vermehrt musikalische Früchte hervor. Jazz, Blues, Swing und Soul verliehen Clubs, dem Apollo Theater, dem Savoy Ballroom und dem Cotton Club ihr legendäres Renomée. Der Bewegung entsprangen wesentliche Stränge der afroamerikanischen Literatur und Politik, die bis heute fortreichen und charakteristisch für die amerikanische Kultur geworden sind.
Doch die Kriegsjahre waren angespannt für Harlem. Die Rassendisskrimierung drückte stark auf das afroamerikanischen Selbstbewusstsein. Eine hohe Kriminalitätsrate und starke Auseinandersetzungen mit der Polizei ließen den Stadtteil mehr und mehr zu einem entfant terrible New Yorks verkommen. Ab den 1970er Jahren prägten Drogen, Prostitution und Gewalt das Image, das erst Mitte der 1990 Jahre wirtschaftlichen und politischen Aufschwung erfuhr.
Seinen Charakter als Herzstück der afroamerikanischen Musikkultur hat Harlem nie verleoren und diesem Thema möchten sich Constantin Groll und Richard von der Schulenburg in der heutigen Episode von Fleisch& Gier widmen.
Es wird warm, es wird hart. American Soul.
Und wer geneigt ist um 20 Uhr einen Blick in unser hauseigenes Lichtspielhaus zu werfen, den erwartet eine cineastische Perle.