Monatsarchiv für Juni 2012

 
 

07. Juli 2012 // Adventures In Modern Music: Roland Tings (100% Silk)

Contemporary sounds for the mind at large.

Roland Tings, das neuste Mitglied des amerikanischen Avantgarde Dance/Non-Dance Labels 100%Silk, bringt einen Haufen alter Maschinen aus Australien zu uns, um psychedelische Tanzmusik zu zelebrieren. Wir hören uns das kritisch an und verfallen eventuell in Huldigung.

mit

Roland Tings
Yør
Tussn

 

 

4. Juli 2012 // We Insist! – Martin Terens Quartett

WE INSIST!
Jazz und improvisierte Musik in allen ihren Spielarten im Golem.
JAZZZ – das ist der allumfassende Ursprung jeglicher Musik, die uns interessiert.

Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz

lieber nicht so oft schreiben, das J-Wort, wie ein Jazzfreund es nennt, der sich zu Recht seiner selbsternannten Mitjazzfreunde schämt.
J. also. warum findet der J. scheinbar ausschliesslich an Orten statt, an denen wir nicht sein wollen? Zum Beispiel beim Elb-J.? : Altphilologen und Treckingjackentouristen mit Butterbroten – Jazzstudenten womöglich auch noch – zelebrieren ihr Expertentum anerkennend nickend als Publikum für das, das was sie J. nennen. Eine vertrocknete Leichenhaftigkeit vor der wir fliehen müssen. Diese Kenner, die J.– auch als Handwerk – gönnerhaft konsumieren und die, zusammen mit der akademischen und der journalistischen Kritik, nur eines wollen: musikalische Werke in den Kanon der Meisterwerke einordnen, den Kanon lernen, andere beeindrucken und ihre Eintrittskarten später abheften. Sie sind nicht alles!
Wir werden den J. nicht länger den Abonnenten, den Lederwestenträgern, Lehrern und Kanonisierungsterroristen überlassen. Der alte und neue J. kann viel mehr, kann doch Reflexion sein, Ekstase, Herausforderung.
Deswegen werden wir dem J. unsere Hand reichen. Er soll nicht weiterhin der Gefahr preisgegeben werden, sich in seinem muffigen Bett selbst zu verdauen – vor Gram.
Wir geleiten ihn in unsere kleine Bar.
Wir werden ihm bei anregenden Getränken Mut zu sprechen und wir werden unsere Türen weit aufmachen.
Und gemeinsam werden wir all die Liebenden begrüssen: die, die es schon wissen, und die, die es noch erfahren möchten, dass die Lust und die Kraft und die Energie – ja auch der Zorn – im J. einfach länger hält als in den straighten Rythmen der anderen Musiken. Wir holen ihn für uns und für euch zurück, ab sofort am ersten Mittwoch des Monats. Jeden Monat ein Konzert, gemacht aus J. Wir laden ein – den J. – in all den Facetten, von Gypsy Swing zu Bebop und Free-Jazz und zu zeitgenössischer improvisierter Musik. Sogar elektronisch sind einige dieser facettenreichen Facetten.
Wir bieten ihm ein Haus, eine Bühne, ein Forum und zahllose Getränkevariationen.

WE INSIST
Weil wir den J. nicht verloren geben.
WE INSIST
Retten wir den J. aus dem Museum, aus dem Theater und aus den Gräbern der Friedhöfe der Festivals.
WE INSIST
den J. zurück ins Lebende, zu den Lebenden in die Bar.
WE INSIST
that we do love what the fathers fathers called »Artfremde Asphaltkunst«

Den Auftakt dieser unverzichtbaren Reihe bestreitet das MARTIN TERENS QUINTET.
Sie spielen live auf unserer Stage of Light,
sie oszillieren zwischen den Höhen und Tiefen des Lebens,
Sie stellen im Golem ihr Debut-Album »Morn & Eve« vor.
Martin Terens – Piano
Gabriel Coburger – Saxophon
Claas Überschär – Trompete
Giorgi Kiknadze – Kontrabass
Konrad Ullrich – Schlagzeug

“Innovativ mit lyrischen Eigenkompositionen und harmonischer Interaktion den Weg in die Zukunft des Jazz zu wagen, ist der Grundsatz dieses Ensembles. Dabei steht die Energie der gesamten Band immer im Vordergrund und leitet die individuell sehr verschiedenen Musiker stets zum Probieren von Neuem an. Nach der gerade erst erfolgten Veröffentlichung der Debüt-CD des Martin Terens Trios „morn & eve“ darf man gespannt sein auf die weitere Entwicklung dieser jungen Musiker. Mit Gabriel Coburger und Claas Überschär sind zwei einzigartige Solisten zum Trio hinzugestoßen, die dem Zuhörer ein kreatives Klangerlebnis voller Höhen und Tiefen darbieten.”

Im Anschluss und davor legt L.C. Knabe aus dem Golden Pudel Club den J. in all seinen Variationen auf. Was denn sonst.

Und mit Grüssen an all die Altsprachkomplexbeladenen da draussen:
Vitam, Non Mortem Cogita!

30. Juni 2012 // Hamburg Verrecke mit Anja Plaschg & Anton Spielmann

Die Oper – gleicht Hamburgs Fischmarkt
wo der Fisch mit dem Silber seines Körpers singt
da hebt der Dirigent sein Messer
und aus den Sängern schüttet es wie aus Netzen
den Tiefseefisch hervor
wenn der sich auf dem Holztisch wehrt und windet
und hysterisch Meer und Heimat sucht
den Schweiß der Hände seines Händlers leckt
und das Blut schluckt dass auf den Boden rinnt
wird das Schuppensilber zur Kugel geschmolzen
und die Kugel zielt dem Fisch auf die Schläfe

SING!

Doch wer bist DU
Dirigent oder Priester?
ist dies ein Taktstock oder ein Kreuz?

An diesem Samstag legen auf:
ANJA PLASCHG & ANTON SPIELMANN

28. Juni 2012 // The Killin´Trills

Ohne Worte.
Der Name ist Programm.
Das Programm ist Musik.
Schön aber selten.

Musik ab 20 Uhr.
DJs: Mr. Tubleweed und Mosquito Hopkins ab 21 Uhr.
Konzert der “The Killin´Trills” ab 22 Uhr.

Der Eintritt ist frei.

28. Juni 2012 // Fleisch & Gier: A Marie Losier Night mit Felix Kubin, Nikae und Edda

20 Uhr

Eine Nacht mit Filmen von der wundervollen Marie Losier.
Davor, dazwischen, danach gibt es Musik, aufgelegt von Felix Kubin und Nikae und inspiriert von

Electricute your stars (2004, 16mm, 8min)
Manuelle Labor (2007, 10min)
Slap the Gondola! (2010, 15min)
Tony Conrad. The DreaMinimalist (2008, 25min)
Papal Broken Dance (2009, 6min)

und The Ballad of Genesis and Lady Jaye (2011)

Alle Filme in OV.

“Marie Losier is the most effervescent and psychologically accurate portrait artist working in film today. Her films wriggle with the energy and sweetness of a broken barrel full o’ sugar worms!!!! No one makes pictures like Marie, Edith Sitwell’s inner Tinkerbell !!!!”
Guy Maddin

THE BALLAD OF GENESIS AND LADY JAYE ist ein Film über Genesis Breyer P-Orridge, bekannt durch Throbbing Gristle und Psychic TV, und seine Lebensund Arbeitspartnerin Lady Jaye (geboren als Jacqueline Breyer). Man mag einen Film über die Geschichte der Industrial Music erwarten, über Genesis als Bindeglied zwischen Pre- und Postpunk-Ära, über den Underground seit den 1970er Jahren. Das ist er auch, aber erzählt aus der Perspektive einer großen romantischen Liebe, die in den 1990er Jahren ihren Anfang nahm. Genesis und Lady Jaye beginnen durch Operationen eins zu werden, ein Drittes, ein Pandrogyn.
THE BALLAD OF GENESIS AND LADY JAYE ist auch ein Film von Marie Losier, einer Filmautorin, deren Handschrift es ist, spielerisch ein sehr persönliches Verhältnis zu ihren Undergroundvorbildern aufzubauen. Küchen- und Gartenaufnahmen werden abgelöst von Home-Movie-Performances, magischen Tricks und Archivaufnahmen. Der Film hält seinen Bewegungsrhythmus – unterstützt durch Genesis’ Cut-Up-Erzählungen – auch dann noch aufrecht, als er durch Lady Jayes überraschenden Tod zu einem Film über die Trauer wird. Nun geht es um die Frage, wie man stirbt, wenn zwei eins geworden sind – und wie man weiterlebt.

www.marielosier.net

30. Juni 2012 // Krypta: Pearls & Paper

X
TIME KILLS

STPH
MUSICMUSIC

Die Gegenwart. Ein vergessener Schatten der Zukunft. Egal wo, egal wann.
In diesem Sinne verabschieden wir uns vom alten Zeitgeist. Lang lebe der Fortschritt!

Die Augen der neuen Generation leuchten wie das Sternbild Orion.
Raues, ungehörtes Material aus dunklen Ecken diverser Großstädte.

PEARLS & PAPER lädt ein – zu bösen und bittersüßen Melodien der Zukunft.

05. Juli 2012 // Krypta: Affaire de famille

Mit:

Schniepu
Luv
Konrad Gibson

Nonchalant und mit familiär – vertrauter Offenheit möchten wir uns zusammen in der Musik verlieren: Affaire de famille.

29. Juni 2012 // Vertigo Club mit Ms. PHYLLIS & RUDI GETSMART

29. Juni 2012 // Krypta: STEVEN TANG (Chicago) & ELIN

23:00 Uhr

Es ist immer schön, etwas in der Biographie musikalischer Idole zu lesen, welches diese näherrücken lässt. Steven Tang verbrachte einen Großteil seiner Jugend damit, in seinem Kinderzimmer Mixtapes aus dem Radio mitzuschneiden. Gut, er tat dies in Chicago und nicht in Nordwestmecklenburg – aber immerhin!
In den letzten Jahren hat Tang, der auch unter dem Alias ‘Obsolete Music Technology’ veröffentlicht, mit seinem Label ‘Emphasis Recordings’ einen ansehnlichen Beitrag zu der neueren Musikgeschichte Chicagos geleistet und dabei selbst wunderbare Platten herausgebracht, die sich zwischen der Klangästhetik Detroits und der Rhythmikobsession Chicagos bewegen. Ob das nun deeper Techno oder doch noch House ist, sei dahingestellt: Man darf sich selbst ein Bild machen. Dass Tang nun ein zweites Mal nach Europa, Deutschland, ja sogar Hamburg kommt, ist ein Glückstreffer. Daher: Tapedecks nicht vergessen. Den Strom dafür verlegt Elin.

 

29. JUNI 2012 // Krypta: Konzert – Orchestra of spheres

20.00 Uhr

Das pulsierende Klanggeschehen der aus Wellington/Neuseeland stammenden Formation wirbelt frühe Kombinationen aus afrikanischer und amerikanischer Musik neu geschaffenen Sound durcheinander.

Obwohl der Sound eindeutig ihr eigener ist, bedient sich die Band aus einer weiten Palette: afrikanische Rhythmen, Strukturen aus dem Free Jazz, elektronische Dance Musik, Krautrock und indonesische Gamelanmusik.

http://orchestraofspheres.bandcamp.com/