4. Juli 2012 // We Insist! – Martin Terens Quartett

WE INSIST!
Jazz und improvisierte Musik in allen ihren Spielarten im Golem.
JAZZZ – das ist der allumfassende Ursprung jeglicher Musik, die uns interessiert.

Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz

lieber nicht so oft schreiben, das J-Wort, wie ein Jazzfreund es nennt, der sich zu Recht seiner selbsternannten Mitjazzfreunde schämt.
J. also. warum findet der J. scheinbar ausschliesslich an Orten statt, an denen wir nicht sein wollen? Zum Beispiel beim Elb-J.? : Altphilologen und Treckingjackentouristen mit Butterbroten – Jazzstudenten womöglich auch noch – zelebrieren ihr Expertentum anerkennend nickend als Publikum für das, das was sie J. nennen. Eine vertrocknete Leichenhaftigkeit vor der wir fliehen müssen. Diese Kenner, die J.– auch als Handwerk – gönnerhaft konsumieren und die, zusammen mit der akademischen und der journalistischen Kritik, nur eines wollen: musikalische Werke in den Kanon der Meisterwerke einordnen, den Kanon lernen, andere beeindrucken und ihre Eintrittskarten später abheften. Sie sind nicht alles!
Wir werden den J. nicht länger den Abonnenten, den Lederwestenträgern, Lehrern und Kanonisierungsterroristen überlassen. Der alte und neue J. kann viel mehr, kann doch Reflexion sein, Ekstase, Herausforderung.
Deswegen werden wir dem J. unsere Hand reichen. Er soll nicht weiterhin der Gefahr preisgegeben werden, sich in seinem muffigen Bett selbst zu verdauen – vor Gram.
Wir geleiten ihn in unsere kleine Bar.
Wir werden ihm bei anregenden Getränken Mut zu sprechen und wir werden unsere Türen weit aufmachen.
Und gemeinsam werden wir all die Liebenden begrüssen: die, die es schon wissen, und die, die es noch erfahren möchten, dass die Lust und die Kraft und die Energie – ja auch der Zorn – im J. einfach länger hält als in den straighten Rythmen der anderen Musiken. Wir holen ihn für uns und für euch zurück, ab sofort am ersten Mittwoch des Monats. Jeden Monat ein Konzert, gemacht aus J. Wir laden ein – den J. – in all den Facetten, von Gypsy Swing zu Bebop und Free-Jazz und zu zeitgenössischer improvisierter Musik. Sogar elektronisch sind einige dieser facettenreichen Facetten.
Wir bieten ihm ein Haus, eine Bühne, ein Forum und zahllose Getränkevariationen.

WE INSIST
Weil wir den J. nicht verloren geben.
WE INSIST
Retten wir den J. aus dem Museum, aus dem Theater und aus den Gräbern der Friedhöfe der Festivals.
WE INSIST
den J. zurück ins Lebende, zu den Lebenden in die Bar.
WE INSIST
that we do love what the fathers fathers called »Artfremde Asphaltkunst«

Den Auftakt dieser unverzichtbaren Reihe bestreitet das MARTIN TERENS QUINTET.
Sie spielen live auf unserer Stage of Light,
sie oszillieren zwischen den Höhen und Tiefen des Lebens,
Sie stellen im Golem ihr Debut-Album »Morn & Eve« vor.
Martin Terens – Piano
Gabriel Coburger – Saxophon
Claas Überschär – Trompete
Giorgi Kiknadze – Kontrabass
Konrad Ullrich – Schlagzeug

“Innovativ mit lyrischen Eigenkompositionen und harmonischer Interaktion den Weg in die Zukunft des Jazz zu wagen, ist der Grundsatz dieses Ensembles. Dabei steht die Energie der gesamten Band immer im Vordergrund und leitet die individuell sehr verschiedenen Musiker stets zum Probieren von Neuem an. Nach der gerade erst erfolgten Veröffentlichung der Debüt-CD des Martin Terens Trios „morn & eve“ darf man gespannt sein auf die weitere Entwicklung dieser jungen Musiker. Mit Gabriel Coburger und Claas Überschär sind zwei einzigartige Solisten zum Trio hinzugestoßen, die dem Zuhörer ein kreatives Klangerlebnis voller Höhen und Tiefen darbieten.”

Im Anschluss und davor legt L.C. Knabe aus dem Golden Pudel Club den J. in all seinen Variationen auf. Was denn sonst.

Und mit Grüssen an all die Altsprachkomplexbeladenen da draussen:
Vitam, Non Mortem Cogita!