Monatsarchiv für November 2011

 
 

11. DEZEMEBER 2011 // DIE UNTÜCHTIGEN – LESUNG: FRANZISKA ZU REVENTLOW – DER GELDKOMPLEX

Beginn 20.00 Uhr

Eine neue Lesung der Untüchtigen, nach Erich Mühsam eine weitere Protagonistin der Münchner Bohème,
präsentiert von OPAK und der Jungle World:

Franziska zu Reventlows „DER GELDKOMPLEX“

Eine szenische Lesung mit Thomas Ebermann, Pheline Roggan und Philipp Meier von Rouden

Als Franziska zu Reventlow im Mai 1871 in Husum zur Welt kam, schien ihre Zukunft vorgezeichnet: Geordnet, sittsam, kaisertreu und standesgemäß sollte das Leben der Tochter eines preußischen Landrats verlaufen.
Daraus wurde jedoch nichts.
Vielmehr entkam sie der provinziellen Enge, wurde die berühmteste Repräsentantin des wilden Lebens der Bohème, publizierte bei anarchistischen Verlegern Romane und hasste den Krieg, an dem sich die Landsleute patriotisch berauschten.
Was der Spießer als „gerechte Strafe“ für solche Unbotmäßigkeit erachtet – Geldnot und Entsagung – hat sie nie akzeptiert. Dafür stand ihr der Sinn zu sehr nach Glamour, Luxus und gutem Leben. Sparsamkeit gehörte zu ihren Stärken nicht, weshalb der Druck der Gläubiger manchmal so groß wurde, dass Franziska von Reventlow auf skurrile Fluchten ausweichen musste. Schnell handelte sie sich das Wort der „Skandalgräfin“ ein.
Von einer Flucht handelt auch ihr autobiografisch durchsetzter, ihr komischster Roman, „Der Geldkomplex“ (1916), den sie ironisch pointiert gleich ihren Gläubigern zugeeignet hatte. Darin wird erzählt, wie die Protagonistin sich – auf Anraten eines an Freud orientierten Psychiaters – in eine „Nervenheilanstalt, oder sagen wir lieber Sanatorium, das klingt immerhin noch milder“ begibt und dort von ihrer Neurose, einem „Komplex“, geheilt werden soll:
Ihrer zu großen Wertschätzung des Geldes.
Die erhoffte Therapie will freilich nicht so recht anschlagen. Da die Patientin keine Freundin der Psychologisierung materieller Probleme ist und lieber ihre Schulden als ihren „Komplex“ beseitigt hätte, verläuft die Therapie wenig erfolgreich. Die Psychoanalyse mag die eigene Seele kurieren helfen, nicht aber das Portemonnaie zu füllen. Vor allem aber entwickelt sich der Roman zu einer humorösen Darstellung ihres Aufenthalts im Sanatorium. Unter lauter zumindest finanziell gescheiterten Existenzen wird ihre Zeit dort zu einer immer amüsanter werdenden Angelegenheit, die in dem Resümee mündet, dass es sich auch „im Zeichen des Bankrotts ganz gut leben“ lässt. Auch deshalb meinte selbst Rainer Maria Rilke später einmal, „dass das Leben der Reventlow eins von denen ist, die erzählt werden müssen“.
Weil ihr Roman jedenfalls einer ist, mit dem sich ebenso gut über den vermeintlichen Geldkomplex lachen, wie sein gesellschaftlicher Anlass beanstanden lässt, laden die Untüchtigen zu einer szenischen Lesung von Reventlows „Geldkomplex“ ein.

Eines ist jedenfalls jetzt schon sicher: Der Abend verspricht mehr Aufklärung als jede Therapiestunde und ist ganz sicher eine Investition in die Zukunft.

25. NOVEMBER 2011 // Keller und Bar: MISS LEEMA, MANJA TAI & DR. STEPHAN RATH in: DANCE OP DE DEEL

Miss Leema (real name: Leema Tegen) was arrested by Golem police in November 2011 for drunk dancing , disorderly conduct and disturbing the peace charges. After a cop spotted Miss Leema, 33, dancing erratically, she was pulled over in the Golem Basement. According to police, Miss Leema smelled of booze, had bloodshot and watery eyes, and was slurring her speech. She later registered a 2.5 on a Breathalyzer test. She was charged with dancing under the influence and booked into the club on November 25th to serve her sentence.

Dj Soulsville (real name: Stephan Rath), was busted by the Departement Of Dope Dance in 2011 after officers discovered he had hundreds of outstanding and rare 45’s for which he did not have a prescription and conducting a massive dance off histeric at the Golem. He was also arrested for exposing himself and then dancing in front of cops who had been called to the site.

Manja Tai nabbed in 2011 whose rampage on the Golem Dancefloor left hundreds dancing and many wounded, was convicted of being an accomplice to Miss Leema and Stephan Rath in the Dance Op De Deel Dancefloor bombing at the Nightclub.

Police responded to the Party where Manja Tai was djing after someone complained about hearing very loud music.

Miss Leema, Manja Tai and Stephan Rath are original organized dance pillars. Pictured in this 2011 Department Of Dope Dance photo, Miss Leema who was a central to the development of the Dance Op De Deel industry, was scentenced to party alongside Stephan Rath and Manja Tai at Golem on November 25th 2011.

19. NOVEMBER 2011 // Kellerkonzert: U.S. GIRLS und SLIM TWIG

U.S Girls (Philadelphia, USA) + Slim Twig (Toronto, Kanada)
Beginn 21:00 Uhr (pünktlich)

Megan Remy aka U.S.Girls, eine entzückende Chanteuse, arrangiert halluzinogene Kofferpop-Exkursionen (Dirty Beaches ist ein großer Fan),
auf denen sie über Kabelsalat, Vokal-Acid-Tapes und Effektgeräten, Fata Morganas aufsteigen lässt. Verwunschene Hinterwälder.
Slim Twig ist ein vielseitiger Sonderling aus Toronto. Zum einem Schauspieler – vielleicht erkennen ihn einige wieder aus dem Timber Timbre´s Video “Woman” oder “The Tracey Fragments”. Zum anderen ist Slim “song sculpteur”, der in seinen Songs Pop-/Indie-/Experimetalmusik und Schundliteratur verzwirbelt und mit einer Magie, wie in verstörenden, fantastischen Filmen, untermalt.
Im tadellosen Anzug, mit Gene Vincent Haarschnitt erinnert er an Jon Spencer’s rockabilly punk chic. Einflüsse wie Nick Cave´s Birthday Party und Suicide sind nicht von der Hand zu weisen. Inzwischen gehört Slim Twig zu den “Hottest Names to Know in Canadian Music”. Entscheidet selbst..

03. DEZEMBER 2011 // Keller: GRAPEFRUIT CLUB

Block Barley (Hong Kong Recordings)
Kael Misko (Pizzico Rec. / Grapefruit C.)
PLGR (Grapefruit C.)

Mal langsam. Mal schnell.
Mal sehr zart dann wieder hart . . . Grapefruit Club! . . . dance with us
into the Dark.

 

 

16. NOVEMBER 2011 // Vortrag: SPONTANER KOMMUNISMUS? EINE KRITISCHE BELEUCHTUNG DES POSTOPERAISMUS

Beginn 20.00 Uhr – Eintritt frei

Der Bestseller Empire von Michael Hardt und Antonio Negri sorgte im Jahr
2000 für Aufruhr innerhalb globalisierungskritischen, sozialen
Bewegungen. Der Philosoph Slavoj Žižek sah in diesem Buch gar das
»Kommunistische Manifest des 21. Jahrhunderts«. Die Hauptthese des
Buches, dass zentrale Marxsche Kategorien wie Wert und Klassenstruktur
für den gegenwärtigen Kapitalismus mit seinem Primat immaterieller
Arbeit bzw. der Wissensproduktion neu gefasst werden müssen, stieß
dennoch auf Gegenwehr. Der Abschied vom Wert als Analysekategorie
erschien in der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft allzu wagemutig.

Philipp Metzger rekonstruiert in seiner Monographie Marx Werttheorie im
Kontext der Wissensgesellschaft. Auf dieser Grundlage fragt er nach dem
theoretischen Gehalt der Analyse von Hardt und Negri. Dabei leistet der
Autor weit mehr als Annäherung und Kritik der postoperaistischen Theorie.

»Metzger unternimmt eine detektivische Arbeit, die der geheimnisvollen
These vom Ende des Wertgesetzes auf die Spur kommen will. Das Ergebnis
liest sich wie ein fesselnder Kriminalroman. Sein Resümee überzeugt und
wird der schwierigen Aufgabe gerecht, die postoperaistische Theorie, die
von vielen Autoren reflexartig abgefertigt wird, Ernst zu nehmen und
zugleich kritisch zu durchleuchten.« – Sonja Buckel

09. März 2013 // HAMBURG VERRECKE mit MARGA GLANZ

Hochverehrte Gäste!

Wir feiern das Selbstexil im samtenen Abendkleid mit Champagner, spitzenmäßigen Drinks und illustren Gästen.

Wenn sich ein blaues Licht über die Stadt legt, die Garderobe im Wind flattert, die Flickjoppe sitzt und die Schuhe geputzt sind, dann stellt man sich ja doch immer ein dionysisches Vergnügen vor, das kommen mag, so, als wäre es die letzte Nacht. Peng! Trinken wir auf den Untergang der abendländischen Kultur!

Im Golem kommt es zu tanzbarer Musik abseits ausgetretener elektronischer Pfade mit Discjockeys unseres Vertrauens, eventuell bestechend guten Getränken und einem unverfrorenen Umgang mit alledem. Hinfort mit all der Authentizität zum Tanzabend im Golem!

Heute Abend betreutes Wohnen mit MARGA GLANZ.

28. NOVEMBER 2011 // Vortrag: VON TÄTERN SPRECHEN – Zum Umgang mit sexueller Gewalt im Krieg am Beispiel deutscher Soldaten in der Sowjetunion, 1941-1945

Beginn 19.30 Uhr – Eintritt frei
Moderation: Roger Behrens

Die Bedeutung von Sexualität im Krieg ist in den letzten Jahren stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, sei es durch Medienberichte über Vergewaltigungen im Kongo oder durch UN-Resolution 1820, in der sexuelle Gewalt als Kriegstaktik definiert wird. Dabei erscheinen sexuelle Gewalttaten oft als »Frauen-Thema«. Regina Mühlhäuser plädiert dafür, sich auch mit Männern – als Tätern und Opfern von Vergewaltigung – auseinanderzusetzen, um diese Gewaltform und ihre gesellschaftliche Bedeutung zu verstehen. In ihrem Vortrag gibt sie einen Überblick über aktuelle Erklärungsansätze, wann es zu Kriegsvergewaltigungen kommt, und zeigt, wie deutsche Männer über sexuelle Gewalt während des Krieges in der UdSSR sprechen.

Regina Mühlhäuser arbeitet am Hamburger Institut für Sozialforschung. Von ihr erschien im letzten Jahr das Buch »Eroberungen. Sexuelle Gewalttaten und intime Beziehungen deutscher Soldaten in der Sowjetunion 1941-1945«.

05. NOVEMBER 2011 // Keller: ETHEL VAUGHN FILMPREMIERE & PARTY mit ADDICTED (Malaria)

Beginn 23.00 Uhr – Eintritt frei

Unser hoch geschätzter Filmemacher und ehemaliger Ue&G Weggefährte Christian Straub hat für Ethel Vaughn einen Kurzfilm produziert, welches in unserem kleinen ranzigen Kino um 23.00 Uhr das Licht der Welt erblicken wird.
Dies wird danach, wie es sich gehört, anständig begossen, ADDICTED liefert den passenden Soundtrack hierzu.

04. JANUAR 2012 // Jazz: HAPPY OYSTER BAND

Sehr geehrte Damen und Herren, Ladies and Gentlemen, hochgeschätzte Gäste, verehrtes Publikum,

stolz und voller Vorfreude dürfen wir Ihnen berichten, dass der (oder das?) Golem am Mittwoch nicht vermeintlich Hochkulturelles, wie exquisite Revoluzzer-Filme im hauseigenem Kinosaal zeigt, sondern auch, oben, in der Bar des diabolischen Getränks einiges Spannendes, Kurioses, Virtuoses und Lächerliches zusammenrottet.

Es haben sich einige Genossen und Abtrünnige zu einem illustrem Haufen vereinigt, um das Golem in nicht zu aufdringlicher Art und Weise zu beschallen: Live und mit richtigen Instrumenten und so!

Es ist ein emanzipiertes Musiker-Proletariat, das da aus allen Ländern und Forsten herbeigeströmt ist, um sich, die Bar, Sie und die Barmixer und Barnixen zu bespielen:

THE HAPPY OYSTER BAND

bestehend aus Général Laurent Vienes am Bass und Dr Mischa „Gagarin“ Jank und illustren Gastmusikern aus den Kolchosen der umliegenden Urbanisation. Gefeatured wird das Ganze von Anton oder Oline, den Meistern des Shakes. Dazu kommen einige illegal eingewanderte Helfer, deren Namen wir hier nicht veröffentlichen dürfen.

Es gibt wunderbare Cocktails, Weine, Trüffel-Salami-Bällchen – und eben auch Jazz-Soul-Funk.

Die Pforten des Andersartigen und des Jazzes öffnen sich ab 19 Uhr und schließen wenn es heißt: „Fidel Castro ist heute etwas früher gegangen“ oder „ich bin ein Berliner“ oder auch „EU verhängt komplettes Rauchverbot“, „das Bier ist alle“, „Salami auch“, und ganz besonders „hallo, ich bin Oline, und habe keine Lust mehr und mache jetzt Feierabend, also raus!“

Mit freundlichen Grüßen und hochachtungsvoll grüßt Sie

Dr Michael Jank, Corpus Magnum Jazz

23. NOVEMBER 2011 // Jazz: HAPPY OYSTER TRIO

Sehr geehrte Damen und Herren, Ladies and Gentlemen, hochgeschätzte Gäste, verehrtes Publikum,

stolz und voller Vorfreude dürfen wir Ihnen berichten, dass der (oder das?) Golem am Mittwoch nicht vermeintlich Hochkulturelles, wie exquisite Revoluzzer-Filme im hauseigenem Kinosaal zeigt, sondern auch, oben, in der Bar des diabolischen Getränks einiges Spannendes, Kurioses, Virtuoses und Lächerliches zusammenrottet.

Es haben sich einige Genossen und Abtrünnige zu einem illustrem Haufen vereinigt, um das Golem in nicht zu aufdringlicher Art und Weise zu beschallen: Live und mit richtigen Instrumenten und so!

Es ist ein emanzipiertes Musiker-Proletariat, das da aus allen Ländern und Forsten herbeigeströmt ist, um sich, die Bar, Sie und die Barmixer und Barnixen zu bespielen:

THE HAPPY OYSTER TRIO

bestehend aus Général Laurent Vienes am Bass, Orlando Leonard an den Percussions, Dr Mischa „Gagarin“ Jank und illustren Gastmusikern aus den Kolchosen der umliegenden Urbanisation. Gefeatured wird das Ganze von Anton oder Oline, den Meistern des Shakes. Dazu kommen einige illegal eingewanderte Helfer, deren Namen wir hier nicht veröffentlichen dürfen.

Es gibt wunderbare Cocktails, Weine, Trüffel-Salami-Bällchen – und eben auch Jazz-Soul-Funk.

Die Pforten des Andersartigen und des Jazzes öffnen sich ab 19 Uhr und schließen wenn es heißt: „Fidel Castro ist heute etwas früher gegangen“ oder „ich bin ein Berliner“ oder auch „EU verhängt komplettes Rauchverbot“, „das Bier ist alle“, „Salami auch“, und ganz besonders „hallo, ich bin Oline, und habe keine Lust mehr und mache jetzt Feierabend, also raus!“

Mit freundlichen Grüßen und hochachtungsvoll grüßt Sie

Dr Michael Jank, Corpus Magnum Jazz