Die Untüchtigen: Barbara Kirchner – Dämmermännerung – Neuer Antifeminismus, Alte Leier
Mitschnitt aus dem Golem vom 01. Juni 2014 im Rahmen der Reihe »Die Untüchtigen«.
Der Feminismus wird nicht mehr gebraucht, er war ein Fehler oder erfolgreich, je nachdem, wer gerade lügt: Wie für viele sozialen Fragen gibt es, wenn man dem Quatsch glaubt, der täglich überall erzählt wird, auch für das Problem, das der Feminismus lösen wollte, inzwischen individuelle Lösungen, weswegen die politischen und sozialen sich erübrigen sollen.
Statt „Kinder, Küche, Kirche“ sollen Mädchen und Frauen auf „Kreativität, Karriere, Konkurrenz“ setzen.
Es ist aber bloß der alte Dreck, der Menschen nicht nur, aber auch nach Geschlechtern sortieren soll, damit das blöde Spiel von Ausgrenzung, Ausbeutung, Vorrechten und Benachteiligung weitergeht.
Wie das geht und was dagegen nötig wäre, erzählt Barbara Kirchner entlang einiger Argumente aus ihrem Essayband „Dämmermännerung“ (konkret-texte-Band 61), ausgehend von ein paar aktuellen Idiotien.
Barbara Kirchner ist Professorin für Theoretische Chemie in Bonn; sie hat den Krimi Die verbesserte Frau (2002) und, gemeinsam mit Dietmar Dath, den Roman Schwester Mitternacht (2002) sowie die Begriffsgeschichte des sozialen Fortschritts Der Implex (2012) geschrieben. Sie unterrichtet auch Männer.