15. September 2012 // JAZZ & THE EDGE OF THE PLATE FESTIVAL

Einlass: 19 Uhr
Beginn: 20 Uhr

Eintritt:
Ein Abend: 8€
Beide Abende: 12€

Jazz, schon klar. Ernste Männer in Anzügen, glitzernde Saxophone, aberwitzige Arrangements, Töne auf neuen Planeten, Drogen, grosse Stimmen, Clubs mit zum Sägen dicker Luft, coole Fotos aus längst vergangenen Tagen – heute Images von Dünnbrettbohrern mit Hosenträgern und Schiebermützen, die unbedingt in das Elvis Mikrophon singen müssen (zumindest fürs Foto). Dixiland geht eh immer, zumindest auf jedem Strassenfest und jeder Autohaus Einweihung. Vinyl ist ein toller Trend, (ich hab‘ zwar keinen Plattenspieler, aber die Cover sehen so toll aus). Ein schöner Name für Parfüm und Autos, sowieso: Jazz. Überhaupt: sind wir nicht alle ein wenig Jazz? Fuck, nein.
Das JAZZ & THE EDGE OF THE PLATE- Festival ist ein Versuch. Ein Versuch Jazz als den Ausdruck für Improvisation, freie Musik und generell neue Wege zu beschreiten, zeitgemäß zu etablieren. Und das nicht auf Wollsocken oder mit einer Pfeife im Mund, sondern das Museum hinter sich lassend nach vorne zu sehen!
Die Veranstalter Harald Retzbach und Ale Dumbsky betreiben die Sendung BONUS REFERAT beim mehrfach ausgezeichneten Sender ByteFM und sie versuchen dort genau das, was jetzt in dem Festival seine fällige Ergänzung findet. Das ist manchmal zwar ein etwas schmerzhafter Spagat, aber immer eine spannende Affaire… Wo kämen wir denn hin, wenn alle sagen “wo kämen wir denn hin” – und keiner ginge zu schauen, wohin wir kämen, wenn wir gingen? Ohren auf und immer herein!

DAS PROGRAMM:

SZSCH (Berlin)
Peter Schlewinski (dr), Frank Szardenings (as,bs) und Miriam Siebenstädt (bs) sagen, dass sie in freier Musik oder Free Jazz miteinander reden, um einen Weg konstanter Intensität und Freiheit zu legen. Hört sich recht vollmundig an – wer allerdings die anderthalb Minuten youtube gesehen hat, wo das Trio freie Strassenmusik unter der Oberbaumbrücke zu Berlin macht, merkt schnell: Was die sagen, meinen sie auch. Erstmaliger Auftritt in Hamburg übrigens.

ENSEMBLE DU VERRE (Hamburg)
Der Schlagzeuger Sönke Düwer versatzstückt alles. Angefangen mit Schellack-Samples über Jazzrock der 1970er Jahre bis zu Free Einflüssen. Er verschmilzt Breakbeats, Minimal House, HipHop, Electro, Ambient, klassisches Songwriting und Spoken Word Poetry.
Kritiken über das aktuelle Album “The Contemporary Cowboy”, das Sönke Düwer auf seinem Label Batterie veröffentlichte:
- “Ein weiteres wahres Meisterwerk, auf dem Elemente des Jazz abermals auf sehr kunstvolle Weise mit Gestaltungsmitteln der elektronischen Musik verbunden werden.” (Thomas Haak, NDR)
- This album is absolutely superb. Absolutely genious work, stunning music. Whaouuuuuu ……i am blown away (Laurent Garnier)

HOSHO (Hamburg)
spielt Kompositionen, teilweise notiert und/oder spontan improvisiert, die das rhythmische und harmonische Potential des traditionellen Trio-Formats voll ausschöpfen. Durch die kollektive Realisation der Kompositionen und die freie Interaktion der Band entsteht bei jedem Konzert Neues.
Die Einflüsse reichen dabei von Jazzstilistiken wie Bebop bis hin zu asiatischen und afrikanischen Musiken: das musikalische Ergebnis ist rhythmisch treibend, perkussiv und swingt mächtig.