07. SEPTEMBER 2012 // BODY LOVE – Richard von der Schulenburg, Yør, Christian Naujoks, Daiga Grantina & Rosa Joly

Erotic Art – Psychedelia – Acid House – Free Jazz – Cyber Sex – Rave – Acapella – Dream – Kraut – Noise – Minimal – Pop

„Das erwähnte thematische Spannungsfeld zwischen improvisierter neuer Musik (Komposition ohne Partitur, Live-Elektronik), Free-Jazz und (Porno-)Filmmusik soll ja bloß nicht bzw. auf gar keinen Fall als etwas rein akademisch trockenes rüberkommen. Im Zusammenhang mit erotischer Kunst, Pornographie – »Body Love« – ist es ja gerade interessant, dass diese musikalischen Projekte darauf aus gewesen sind, einen Kunstbegriff zu unterlaufen, der nach wie vor die Entstehung klassischer “Werke” im Zentrum hatte.
Es ging also vielmehr um die Abschaffung von ästhetischen Objekten, die auf eine irgendwie transzendente Weise vor ihrer körperlichen Präsenz als rein geistige Einheiten oder als fixierte Ideen verfasst zu sein hätten. Im Gegenentwurf dazu lag die Emphase also besonders auf dem Moment der “Begegnung (von Menschen, Materialien, Medien) und einer künstlerischen Praxis, die ihre Formen immer wieder aufs Neue, in der Aktion, im »Akt«, als Kollision von Körpern verhandelt.
[…]
Deswegen würde ich für die Krypta eben diese maschinelle, exzessive Computer-Tanz-Musik von Yør sehr gut finden.
Und auch Richards spektakuläre Acid-House Sammlung könnte in dem Kontext sehr wirkungsvoll zum Einsatz kommen.”

Im Kino wird Daiga Grantina eine Auswahl von Lasse Braun Filmen und neueren Experimentalstreifen zeigen.
Schließlich wird sich das Ganze mit Hilfe der französischen Autorin und Malerin Rosa Joly im oberen Geschoss zu einer Präsentation aus Klang, Performance und Diskurs zusammenmischen.

Bild: Lasse Braun »Body Love« (1978, Schweden)