30. August 2012 // We Insist! – Deep Space X
20.00 Uhr – Eintritt frei
2003.Nicht weit vom Golem, im Torpedoraum des russischen U-Bootes U-434 (das lag zwar seinerzeit noch in der Versmannstraße – aber egal) kamen sie für ihr erstes Konzert zusammen
Rolf Pifnitzka. Saxophone, Flöten, Stimme, Electronic
John Hughes. Kontrabass,
Chad Popple. Schlagzeug, Percussion, Vibraphon
Die Namensfindung war dann für das Trio schlüssig:
Deep Space X entspricht ihrer Spielweise – mit einer fast schon unübersichtlichen Anzahl von Instrumenten verschwitzt beschäftigt kreisen sie ruhelos in allen Dimensionen akustischer, harmonischer und musikalischer Räume und kehren dann doch auch mal zur Beruhigung der HörerInnenschaft ins sichere thematische Habitat ihrer space station zurück.
Improvisierte Musik in neuesten Dimensionen!
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WE INSIST!
Jazz und improvisierte Musik in allen ihren Spielarten im Golem.
JAZZZ – das ist der allumfassende Ursprung jeglicher Musik, die uns interessiert.
Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz Jazz
lieber nicht so oft schreiben, das J-Wort, wie ein Jazzfreund es nennt, der sich zu Recht seiner selbsternannten Mitjazzfreunde schämt.
J. also. warum findet der J. scheinbar ausschliesslich an Orten statt, an denen wir nicht sein wollen? Zum Beispiel beim Elb-J.? : Altphilologen und Treckingjackentouristen mit Butterbroten – Jazzstudenten womöglich auch noch – zelebrieren ihr Expertentum anerkennend nickend als Publikum für das, das was sie J. nennen. Eine vertrocknete Leichenhaftigkeit vor der wir fliehen müssen. Diese Kenner, die J.– auch als Handwerk – gönnerhaft konsumieren und die, zusammen mit der akademischen und der journalistischen Kritik, nur eines wollen: musikalische Werke in den Kanon der Meisterwerke einordnen, den Kanon lernen, andere beeindrucken und ihre Eintrittskarten später abheften. Sie sind nicht alles!
Wir werden den J. nicht länger den Abonnenten, den Lederwestenträgern, Lehrern und Kanonisierungsterroristen überlassen. Der alte und neue J. kann viel mehr, kann doch Reflexion sein, Ekstase, Herausforderung.
Deswegen werden wir dem J. unsere Hand reichen. Er soll nicht weiterhin der Gefahr preisgegeben werden, sich in seinem muffigen Bett selbst zu verdauen – vor Gram.
Wir geleiten ihn in unsere kleine Bar.
Wir werden ihm bei anregenden Getränken Mut zu sprechen und wir werden unsere Türen weit aufmachen.
Und gemeinsam werden wir all die Liebenden begrüssen: die, die es schon wissen, und die, die es noch erfahren möchten, dass die Lust und die Kraft und die Energie – ja auch der Zorn – im J. einfach länger hält als in den straighten Rythmen der anderen Musiken. Wir holen ihn für uns und für euch zurück, ab sofort am ersten Mittwoch des Monats. Jeden Monat ein Konzert, gemacht aus J. Wir laden ein – den J. – in all den Facetten, von Gypsy Swing zu Bebop und Free-Jazz und zu zeitgenössischer improvisierter Musik. Sogar elektronisch sind einige dieser facettenreichen Facetten.
Wir bieten ihm ein Haus, eine Bühne, ein Forum und zahllose Getränkevariationen.
WE INSIST
Weil wir den J. nicht verloren geben.
WE INSIST
Retten wir den J. aus dem Museum, aus dem Theater und aus den Gräbern der Friedhöfe der Festivals.
WE INSIST
den J. zurück ins Lebende, zu den Lebenden in die Bar.
WE INSIST
that we do love what the fathers fathers called »Artfremde Asphaltkunst«