Monatsarchiv für April 2014

 
 

Freitag, 23. Mai 2014 // LES PARADIS ARTIFICIELS mit CARSTEN MEYER und STEFAN SANDROCK

“Denn hier, wo vielleicht alles Stuck und Talmi ist, selbst ein Baum aus Holz – und dieser große Bluff, der den Teig der Phänomene aufgehen läßt -, spricht nichts dagegen, daß der katabatische Abwind zum Stuck und Blabla schon lange vor der Form eingesetzt hat, die die angeblich wirklichen Gegenstände heute angenommen haben – und daß alles, bevor es im krebsartigen und imaginären Zustand zur Welt kommt – nur im krebsartigen und imaginären Zustand zur Welt kommen kann – was die Dinge nicht daran hindert, weniger falsch zu sein, als man denkt, das heißt…”

Treten Sie näher, der Eintritt kostet den Verstand.

Wir teilen Ihre Sehnsucht nach dem Wissen über die geheimen Formeln und Riten, nach all den Rezepten und Mixturen, die einen Moment der Wahrheit versprechen. Und erschöpften wir uns schon an allen Ausschweifungen der Sinne, durch den Akt der Liebe und die Zufuhr diverser Gifte, blieb uns am Ende ewig stets nicht mehr als die Erkenntnis, dass keine Wahrheit ewig weilt. Deshalb feiern wir den Akt, den Prozess als solchen und nähern uns an, hin zu einer Auflösung der Repräsentation, ergründen wir das Scheinen der Symbole und zehren von jedem Funken, der uns erahnen lässt, was Realität bedeuten könnte.

An diesem Abenden werden wir Ihnen nichts zeigen und auf nichts verweisen. Das Spektakel ist bei uns nicht zu Haus. Mit Gewissenheit treffen wir Vorkehrungen, die Ihrer bewussten Wahrnehmung entgehen, ihre Wirkung aber nicht verfehlen werden. Durch die eloquente Kombination diverser Zutaten werden Ihnen neue Erfahrungen ermöglicht, die möglicherweise in Zusammenwirkung mit der Auswahl an Musik und der daraus resultierenden Einwirkung auf physischer wie assoziativer Ebene alles Bisherige in einem neuen Licht erscheinen lassen werden.

Sonntag, 18. Mai 2014 // Die Untüchtigen: Peter Bierl – Schwundgeld gegen Zinsknechtschaft. Der Fall Silvio Gesell

20.00 Uhr

In Zusammenarbeit mit Konkret

„Ich glaube, daß die Zukunft mehr vom Geiste Gesells als von jenem von Marx lernen wird“, prophezeite der Ökonom John Maynard Keynes zu Beginn des 20.
Jahrhunderts, und angesichts der Konjunktur, die die Geld- und Zinskritik in der gegenwärtigen Krise des Kapitalismus erlebt, muß man diese Prognose wohl als hellsichtig bezeichnen.
Nicht nur in esoterischen Zirkeln, Tauschringen und bei Lebensreformern wird darüber diskutiert, wie denn eine Welt ohne Schulden, Spekulanten und anonymem „Finanzkapitalismus“ aussehen könnte.
Auch die “FAZ” fragte anläßlich des jüngsten Crashs: „Brauchen wir ein neues Geldsystem?“ Für das Ressentiment gegen die Finanzwirtschaft, das sich für Kapitalismuskritik hält, sind auch Linke empfänglich.
Von Attac bis Occupy,von David Graeber bis Sahra Wagenknecht wünscht man sich eine „Wirtschaft“, in der nicht „die Menschen für das Geld, sondern das Geld für die Menschen da ist“.
Da liegt die Idee nicht fern, mit Schwund- und Regionalgeld eine „natürliche Wirtschaftsordnung“ zu errichten, in der ganz ursprünglich und
ohne Schulden und Wucher 20 Ellen Leinwand gegen einen Chiemgauer getauscht werden.
Neu sind solch verquere Vorstellungen nicht.
In seinem Vortrag wird sich Peter Bierl, Journalist und Autor des konkret-texte-Bandes “Schwundgeld, Freiwirtschaft und Rassenwahn”, mit den Lehren Silvio Gesells (1862-1930) befassen, der unter Globalisierungsgegnern und Kritikern von „Geld und Zins“ noch heute hohes Ansehen genießt.

Samstag, 26. April 2014 // Kino: Pornfilmfestival Berlin vs. Golem

Beginn 22.00 Uhr

Seit dem Jahre 2006 findet in Berlin eine erstaunliche Veranstaltung Zeit, Raum und Publikum, in deren Verlauf Kurz-, Lang- und Dokumentarfilme ans Auge gebracht werden, welche die Vielfalt der menschlichen Sexualität ins löchrige kollektive Gedächtnis rufen, zum Diskurs über Genderfragen anregen sollen, Fragen zu Diversität, Sexarbeit sowie feministische und alternative Pornographie aufwerfen oder beantworten mögen: Das Pornfilmfestival Berlin.

Zu Gast im Golem-Kino ist nun Jürgen Brüning, seineszeichens Ko-Kurator des Festivals, und präsentiert im Golem eine Auswahl von Kurzfilmen, welche sich aus allerlei unterschiedlichen Perspektiven mit jenem Thema beschäftigen werden.

Auf dem Programm stehen folgende Werke:

Raw Meat, Jürgen Brüning
Ice Cream, Alissa Goddess, Russland 2012, 3′
Love with the City, Pornoclown, Brasilien, 10′
Gang Bang Barbie, Joanna Rytel, Schweden, 2011, 8′
Deconstructed Beauty, Jessica Burner, USA 2013, 9′
Dear Jiz, Luoise Lush, Australien 2013, 7′
I wish I was a lesbian, Jiga, Deutschland 2013, 3′
On Top of Your Gaze, Joanna Rytel, Schweden 2013, 10′
sowie einige Überraschungsfilme.

Das Pornfilmfestival bespielt auch noch den ganzen weiteren Abend das Kino mit ausgewählten Filmen ohne Ton.

www.pornfilmfestivalberlin.de

Freitag, 18. April 2014 // Krypta: SALON DS mit TOBI SCHMID, HOLZOVA und BLESSING

Beginn 23.00 Uhr

Donnerstag, 17. April 2014 // ISLE OF WAX mit SEMI SILENT, TUSSN & LENNART JANSEN

Eintritt frei

Manch einer hat es noch in einer leeren Ecke des Gewissens abgespeichert, andere haben den Reiseführer zur Isle of Wax erneut aufgeschlagen auf den Knien liegen, während sie in der Tram zur Hölle sitzen.
Besungen wird am heutigen Abend von gutmütigen Wesen, die im untersten Fach des Kühlschrankes hausen. Sie gaben sich die Namen TUSSN, LENNART JANSEN und SEMI SILENT und wagten sich hervor, nur um sogleich wieder hinter der Bücherwand, die in diesem Hause als Bücherwand getarnt und von vielen als Bücherwand abgetan wird, zu verschwinden.
Eine Nacht zwischen goldenen Klingen, Klängen und schwarzen Glocken.
Das Serum des Vergessens möge die Adern aller Anwesenden durchfließen.

Sonntag, 20. April 2014 // ACHTUNG! FÄLLT AUS! Die Untüchtigen: PEACHES im Gespräch mit Sonja Eismann

FÄLLT AUS, WIRD AUF SEPTEMBER VERSCHOBEN

Mit PEACHES spricht Sonja Eismann über 65-jährige Stripperinnen als Inspirationsquelle, über die Transsexualität von Musicals, über die Perfektion ihrer Konzerte, die mittlerweile eher queer-bombastischen Überwältigungs-Shows ähneln, und darüber, wie es eigentlich ist, sich selbst zu spielen.

Sonja Eismann lebt als Mitbegründerin und Co-Chefredakteurin des Missy Magazine in Berlin, schreibt als freie Autorin für Medien wie konkret und Spex und unterrichtet an Unis zu den Themen Gender, Popkultur und Modetheorie.

Weiteres Programm:

Samstag, 19. April 2014:

21.15 Uhr Metropolis Kino:
Film: Peaches Does Herself
Danach Q&A im Kino mit Peaches und Sonja Eismann

Ab 0.00 Uhr Golem-Krypta,
Peaches DJ Set zusammen mit Jessica Tomorrow und Mark Boombastik.

Samstag, 19. April 2014 // Hinter der Bücherwand: PEACHES DJ Set, mit JESSICA TOMORROW & MARK BOOMBASTIK

ab 23.00 Uhr

Wir freuen uns, im Vestibül der Vernunft die Musikerin und Entertainerin (so uns diese falben Begriffe erlaubt seien) PEACHES an den Plattentellern Ihrer Freude begrüßen zu dürfen. Gemeinsam mit JESSICA TOMORROW und MARK BOOMBASTIK wird die Berlinerin einen Abend gestalten, der zweifelsohne mit Überraschungen aller Art gespickt sein und mitnichten im dümmlich aufgestecken Begriffskorsett “Electroclash” verkümmern wird.
Das Forderungsmanagement der hauseigenen Feier-Behörde sieht hierfür folgenden Punkteplan vor:
1. Lassen Sie sich gerne gehen.
2. Halten Sie das abendländische Geschlechtermodell für noch hanebüchener als sonst.
3. Tarieren Sie schlechte Schwingungen durch rhythmische Bewegungen oder den Aufbau eines raisonablen Promille-Gehaltes im Blut aus.
4. Nichts weiter.

Weiteres Programm:

Samstag, 19. April 2014:

21.15 Uhr Metropolis Kino:
Film: Peaches Does Herself
Danach Q&A im Kino mit Peaches und Sonja Eismann

Sonntag, den 20. April:

19.00 Uhr (!) Golem:
Im Rahmen der Reihe “Die Untüchtigen” steht Peaches der Journalistin Sonja Eismann ausgiebig Rede und Antwort.