Monatsarchiv für November 2011

 
 

16. NOVEMBER 2011 // Jazz: HAPPY OYSTER TRIO

Sehr geehrte Damen und Herren, Ladies and Gentlemen, hochgeschätzte Gäste, verehrtes Publikum,

stolz und voller Vorfreude dürfen wir Ihnen berichten, dass der (oder das?) Golem am Mittwoch nicht vermeintlich Hochkulturelles, wie exquisite Revoluzzer-Filme im hauseigenem Kinosaal zeigt, sondern auch, oben, in der Bar des diabolischen Getränks einiges Spannendes, Kurioses, Virtuoses und Lächerliches zusammenrottet.

Es haben sich einige Genossen und Abtrünnige zu einem illustrem Haufen vereinigt, um das Golem in nicht zu aufdringlicher Art und Weise zu beschallen: Live und mit richtigen Instrumenten und so!

Es ist ein emanzipiertes Musiker-Proletariat, das da aus allen Ländern und Forsten herbeigeströmt ist, um sich, die Bar, Sie und die Barmixer und Barnixen zu bespielen:

THE HAPPY OYSTER TRIO

bestehend aus Général Laurent Vienes am Bass, Orlando Leonard an den Percussions, Dr Mischa „Gagarin“ Jank und illustren Gastmusikern aus den Kolchosen der umliegenden Urbanisation. Gefeatured wird das Ganze von Anton oder Oline, den Meistern des Shakes. Dazu kommen einige illegal eingewanderte Helfer, deren Namen wir hier nicht veröffentlichen dürfen.

Es gibt wunderbare Cocktails, Weine, Trüffel-Salami-Bällchen – und eben auch Jazz-Soul-Funk.

Die Pforten des Andersartigen und des Jazzes öffnen sich ab 19 Uhr und schließen wenn es heißt: „Fidel Castro ist heute etwas früher gegangen“ oder „ich bin ein Berliner“ oder auch „EU verhängt komplettes Rauchverbot“, „das Bier ist alle“, „Salami auch“, und ganz besonders „hallo, ich bin Oline, und habe keine Lust mehr und mache jetzt Feierabend, also raus!“

Mit freundlichen Grüßen und hochachtungsvoll grüßt Sie

Dr Michael Jank, Corpus Magnum Jazz

30. NOVEMBER 2011 // Film: Die Untüchtigen – Breaking the… what?: ROMUALD KARMAKAR: DAS HIMMLER PROJEKT

Buchhandlung im Schanzenviertel, Jungle World & OPAK präsentieren:

Die Untüchtigen – Breaking the… what?

ROMUALD KARMAKAR: DAS HIMMLER PROJEKT

(BRD 2000, 182 Min.)

Beginn pünktlich um 20.00 Uhr

Manfred Zapatka und die Rede Heinrich Himmlers bei der SS-Gruppenführertagung in Posen am 4. Oktober 1943

Die berüchtigte Geheimrede, die der Reichsführer SS und damalige Innenminister Heinrich Himmler am 4. Oktober 1943 im Posener Schloss vor 92 Generälen der SS hielt, gehört zu den wichtigsten und schockierendsten Zeugnissen der nationalsozialistischen Geschichte. Bemerkenswertes Paradox: Die dreieinhalbstündige Durchhalterede war nicht für die breite Öffentlichkeit bestimmt, ist dieser aber in zwei Fassungen überliefert – als Wachsplattenaufnahme und als eine redigierte, von Himmler abgesegnete 100seitige Textfassung. Romuald Karmakar, der wohl radikalste junge deutsche Filmemacher (Totmacher, Manila), hat die Tonaufnahme als Arbeitsgrundlage verwendet und den originalen Wortlaut sowie die Reaktionen des Publikums nahezu vollständig rekonstruiert. Manfred Zapatka trägt das Resultat vor – einhundertachtzig Minuten vor neutralem Hintergrund.

Der Film lief im Forum der Berlinale 2000 und auf den Dokumentarfilmfestivals in Duisburg und Leipzig.
Der Antrag auf Verleihförderung wurde von der Filmstiftung NRW zweimal abgelehnt. Im Kino wird er vorerst also nicht mehr zu sehen sein.

3sat Dokumentarfilmpreis 2000
Grimme Preis Spezial 2002

23. NOVEMBER 2011 // Film: Die Untüchtigen – Breaking the… what?: EMMA GOLDMAN – AN EXCEEDINGLY DANGEROUS WOMAN

Buchhandlung im Schanzenviertel, Jungle World & OPAK präsentieren:

Die Untüchtigen – Breaking the… what?

 

EMMA GOLDMAN – AN EXCEEDINGLY DANGEROUS WOMAN

(USA 2004 – Engl OV)

 

Beginn pünktlich um 20.00 Uhr

Da es den Film nur in der englischen Originalfassung gibt anbei die Filmbeschreibung ebenfalls in Englisch:

Emma Goldman is a woman of great ability and of personal magnetism, and her persuasive powers are such to make her an exceedingly dangerous woman.
– U.S. Attorney Francis Caffey, 1917

For nearly half a century, Russian emigrant Emma Goldman was the most controversial woman in America, taunting the mainstream with her fervent attacks on government, big business, and war. To the tabloids, she was “Red Emma, queen of the anarchists,” but many admired Goldman for her defense of labor rights, women’s emancipation, birth control, and free speech.

Emma Goldman a ninety-minute biography of the notorious lecturer, fearless writer, and merciless publisher, includes fresh perspectives on Goldman offered by historians Oz Frankel, Barry Pateman, and Robert Rosenstone; biographer Alice Wexler; novelist E. L. Doctorow; poet Andrei Codrescu; and playwrights Tony Kushner and Martin Duberman.

Goldman’s life was indelibly marked by two violent acts: the attempted assassination of anti-union industrialist Henry Clay Frick by her comrade and lover Alexander Berkman (he spent 14 years in prison for the crime) and the 1901 slaying of President William McKinley by Leon Czolgosz, a young anarchist who claimed he had been “set on fire” by Goldman’s exhortations to political assassination and martyrdom. McKinley’s assassination led to widespread condemnation of Goldman and other anarchists. Fearing for her life, Goldman went underground.

In 1906, she reemerged as founder and editor of Mother Earth, an anarchist magazine devoted to politics and literature. Once again a public figure, she returned to the lecture circuit. Her talks on the struggling revolution in Russia, on the rights of workers, on civil liberties — even on anarchism — drew large, sympathetic crowds. For almost a decade, Goldman maintained a grueling schedule, spending nearly half of every year on the road. In one six-month period, she delivered 120 lectures in 37 cities.

An outspoken opponent of America’s entry into World War I, she was arrested and imprisoned for demonstrating against the draft. In 1919 she, Berkman, and 247 others were deported to Russia, just two years after the October revolution replaced the Czarist regime with Bolshevik tyranny. After two dispiriting years, Goldman and Berkman left the Soviet Union and dedicated themselves to revealing the truth about a revolution gone wrong.

Goldman returned to the United States only once, following the publication of her autobiography, Living My Life. Unbowed by two decades of exile, she announced, “I am still an anarchist. I still advocate world revolution. I still think newspapers twist the facts.” Throughout her visit, the 64-year-old activist was dogged by the FBI. Even so, she lamented, she would have returned to America if she had the chance: “One does not live in a country thirty-four years and find it easy to go. All the turmoil of body and soul, all the love and hate that come to an intense human being have come to me here.”

On May 14, 1940, Emma Goldman died in Toronto. Denied entry into the United States for so many years, she was finally permitted, in death, to cross the border. She was buried in Chicago’s Waldheim Cemetery, near the graves of the Haymarket martyrs, a group of anarchists and labor activists whose mid-1880s trial and execution had sparked Goldman’s activism in America.

16. NOVEMBER 2011 // Film: Die Untüchtigen – Breaking the… what?: CLAUDE LANZMANN: TSAHAL

Buchhandlung im Schanzenviertel, Jungle World & OPAK präsentieren:

Die Untüchtigen – Breaking the… what?

 

CLAUDE LANZMANN: TSAHAL

(BRD / FR 1994, 290 Min. OmU)

 

Beginn pünktlich um 20.00 Uhr

Nach SHOAH, dem wohl bedeutendsten Beitrag zum Gedenken an das Undenkbare, und WARUM ISRAEL, einer neugierigen und heiteren Annäherung an die noch junge Nation Israel, folgt nun der letzte und kontroverseste Teil von Lanzmanns jüdischer Trilogie: TSAHAL, ein Film über Israel und die israelische Armee (Tsava Haganah Leisrael = Tsahal, auch Tzahal oder Zahal = Armee zur Verteidigung Israels), entstanden zwischen 1991 und 1994. Wieder sucht sich der engagierte Publizist und epochale Dokumentarist den Zugang zu Geschichte und Gegenwart ausschließlich über die lebendige Stimme ihrer Protagonisten. Er befragt dabei vor allem israelische Militärs, aber auch Politiker, Palästinenser, Siedler und Schriftsteller aus der israelischen Friedensbewegung. Im Laufe der fünfstündigen Bestandsaufnahme entsteht das komplexe Panorama eines anhaltenden Ausnahmezustands vor dem Hintergrund karger Wüstenlandschaften, moderner Städte und geisterhafter Siedlungen in den besetzten Gebieten.

»Es ist wichtig zu verstehen, dass der Holocaust nicht allein ein Massaker an Unschuldigen war, sondern dass es ein Massaker an Menschen war, die keine Verteidigung hatten, die nicht wehrhaft waren; das heißt an Leuten, die zum allergrößten Teil seit Generationen und Jahrhunderten nicht daran gewöhnt waren, Waffen zu gebrauchen und Gewalt anzuwenden. Daher handelt es sich bei TSAHAL um die Fortsetzung von SHOAH. Im Zentrum von TSAHAL steht das Problem, dass man angreifen muss, wenn man nicht sterben will, und dass man zugleich diesen Angriff nach Möglichkeit vermeiden will.« Claude Lanzmann

»Ohne Tsahal hätte sich die Frage nach dem Frieden zwischen Israel und seinen ehemaligen Feinden niemals gestellt: Israel würde nicht mehr existieren. Dieser Film fühlt sich nicht der Tagesaktualität verpflichtet, sondern fügt sich ein in den langen Zeitablauf der Geschichte. Er trägt zum tiefen Verständnis dessen bei, was von israelischer Seite aus die Ereignisse von heute vorbereitet und möglich gemacht hat. Er erzählt den langen Weg Israels bis hin zur Anerkennung durch 6 große Kriege hindurch und 46 Jahre permanenter Alarmbereitschaft. Dieser lange Weg wird eines Tages vielleicht zum Abschied von den Waffen führen mit allen damit verbundenen Chancen, Hoffungen und Risiken.« Claude Lanzmann

 

09. NOVEMBER 2011 // Film: Die Untüchtigen – Breaking the… what?: Lucio: Anarchist, Bankräuber, Fälscher, aber vor allem… Maurer.

Buchhandlung im Schanzenviertel, Jungle World & OPAK präsentieren:

Die Untüchtigen – Breaking the… what?

 

LUCIO: Anarchist, Bankräuber, Fälscher, aber vor allem… Maurer.

(SPANIEN 2007, 90 Min. OmEngl.U)

 

Beginn pünktlich um 20.00 Uhr

Lucio Urtubia stammt aus einem Dorf in Navarra (Baskenland), wo er unter dem Franco-Regime in bitterer Armut aufwuchs. Aus dem spanischen Militär desertierte er 1954 nach Frankreich. In Paris lernte er Anarchisten der CNT kennen. Seitdem widmet er sein Leben dem Kampf für die Freiheit.

Lucio hat Banken überfallen, um mit dem Geld Gefangene in Spanien zu unterstützen. Er fälschte Ausweise für die spanischen Flüchtlinge in Frankreich. Später wurden in seinen Fälscherwerkstätten Schecks und Papiere verschiedenster Länder gedruckt. Diese kamen revolutionären Bewegungen in Europa, Lateinamerika und den USA zugute. Lucio traf sich mit Che Guevara, um mit ihm zu besprechen, wie gefälschte Dollars zur Destabilisierung der USA eingesetzt werden könnten. Sein größter Coup gelang ihm, als er eine der größten Banken der Welt um Millionen erleichterte  und in die Knie zwang.
Angesichts der Masse perfekt gefälschter Traveller Checks, die an allen Enden der Welt auftauchten, nahm die First National City Bank Verhandlungen mit Lucio auf und verzichtete gegen Herausgabe der Druckplatten auf eine Strafverfolgung.
Seinen Lebensunterhalt hat Lucio immer mit der Maurerkelle verdient. Während er eine untergründige Infrastruktur weltweiter Solidarität aufbaute, erschien er jeden Morgen pünktlich auf der Baustelle. Nur wenige wussten von seinen nächtlichen Aktivitäten, und die Verfolgungsbehörden trauten dem Arbeiter und Migranten solche ausgeklügelten Aktionen nicht zu. So musste er trotz einer erheblichen Serie von Gesetzesbrüchen nur wenige Monate im Knast verbringen.

 

 

11. NOVEMBER 2011 // DJ FREITAG formerly known as DJ Terrier aka JAKOBUS SIEBELS

Nachdem sich DJ Terrier (aka Jakobus Siebels) sich sein eigenes Grab unter Zuhilfenahme alter Country-Schallplatten selbst gegraben hat,
gilt es jetzt die Vergangenheit ruhen zu lassen und einen jungfräulichen Neuanfang zu beginnen.
Das Ende einer Musik-Legende (DJ Terrier) macht Platz für eine neue – DJ Freitag!

Blubberige Beats, chaotische Cuts, durchgeknallter DJ, elfter elfter, feister Funk, geschmackvolle Grooves,
heisse Hits, irre Instrumentals, jagender Jazz, krasse Kompositionen, liebreizende Lieder.
Manchmal Metal, niemals Neue Welle – oder Operette.
Plus Punkpop, Quatschmusik querbeet, rüpeliger Rock, spitzen Soundtracks, tanzbare Töne, unaufdringliche Unterhaltung, verkannte Volksmusik, wummernde Wellenform.
Xtra Xtreme: Yoda yodelt?!
Zusammen: zappelige Zeremonie.

oder:

Ab acht am Abend: Bewegen bis Blutdruck bedrohlich. Clique checkt Champagner.
Du darfst dauernd dancen. Ehemalige Eckensteher erliegen enormer Extase. Furioser Freitag für falsche Fuffziger.
Grosser Genuss gegen graue Gedanken. Heisse Hunde hotten heftig. Incrowd ist im Irrenhaus. Jedenfalls jauchzt jemand.
Kacke: Keiner kann kommen.
Laber, laber, laber, laber. Macht man mal Mails, nutzt niemand nichtigen Newsletter. Offensichtlich oftmals penetrante Post quatscht Qark. Richtig: Rundschreiben sind Scheisse. Täglich tausend unnütze Unwichtigkeiten verpesten verkacktes Web weitgehend.
XXX,
your Zorry.

Hamburg verknäckebrot! Ikea da nich hin.

16. Februar 2013 // HAMBURG VERRECKE mit Roy Huschenbeth

Hochverehrtes Gäste!

Wir feiern das Selbstexil im samtenen Abendkleid mit Champagner, spitzenmäßigen Drinks und illustren Gästen.

Wenn sich ein blaues Licht über die Stadt legt, die Garderobe im Wind flattert, die Flickjoppe sitzt und die Schuhe geputzt sind, dann stellt man sich ja doch immer ein dionysisches Vergnügen vor, das kommen mag, so, als wäre es die letzte Nacht. Peng! Trinken wir auf den Untergang der abendländischen Kultur!

Im Golem kommt es zu tanzbarer Musik abseits ausgetretener elektronischer Pfade mit Discjockeys unseres Vertrauens, eventuell bestechend guten Getränken und einem unverfrorenen Umgang mit alledem. Hinfort mit all der Authentizität zum Tanzabend im Golem!
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