Golem Oratorium #29 – Kalakuta
Kanisa – Deep und Afro House aus Südafrika, Angola und der Zentralafrikanischen Republik
Bereits in der ersten Welle seines globalen Siegeszuges -anfang der 90er- versetzte House Music die Townships Südafrikas in helle Begeisterung.
Im totalitären Apartheid-Regime war die Idee einer globalen Kultur nicht vorgesehen. Wurde dieser neuen referenz-armen Musik in den USA auch Eskapismus vorgeworfen, galt hier das genaue Gegenteil. Die Signaturen der neuen elektronischen musik – Abstraktion, referentielle (nationale, kulturelle, politische) Verweigerung, Emanzipation vom Autor – erschienen vor der Matrix der Burischen Rassentrennungsgesetze auf revolutionäre weise Mondän. dieser messianischen Komponente trägt nicht zuletzt die Namensgebung Rechnung: House Music hieß hier anfangs nur “International Music”.
“House Music was a part of the soundtrack of social change and was the underground answer to the chains of restriction imposed by the Dutch/British minority who occupied South Africa through the system of apartheid. In fact, the Bronx, the South Side of Chicago and South Africa were all united by the stank of disenfranchisement and the electronic music inspired by the lived reality of people in all three places amplified the inequalities that connected black people around the world.” Lynnee Denise
Ausgehend von Südafrika verbreitete sich House in den letzten zehn Jahren in weitere Länder des Kontinents – Angola, Mosambik, Namibia, Zentralafrikanische Republik.
Heute ist Südafrika – nach Pro-Kopf-Verkäufen – der weltweit grösste markt für House Music.
Kanisa ist eine auswahl aktueller Houseproduktionen aus Südafrika, Angola und CAR der letzten 4 Jahre im Spannungsfeld zwischen globalen Marktanforderungen und lokaler künstlerischer Expression, Reaktion und Reappropriation, Kitsch und Hitze.