Monatsarchiv für März 2012

 
 

02. JUNI 2012 // Krypta: “Kann denn Liebe Synthie sein?” mit CHEVALIER AVANT GARDE (Live)

22.00 Uhr – 4 €

live “Chevalier Avant Garde” (Montreal/Canada)

dj`s “Kann denn Liebe Synthie sein?” Katja/Frank

 

Wir freuen uns sehr. Mit Ihrem Song HAIRCUT haben sich

CHEVALIER AVANT GARDE vor einigen Monaten in unsere

Herzen geschlichen und seit wir wissen das Sie am 2.6. in

der Golem Krypta für uns live spielen werden schlägt es

doppelt so doll. KANN DENN LIEBE SYNTHIE SEIN? freut sich

sehr auf Ihren ersten Live Gast, Sie liefern den ultimativen

ernsthaften retro-futuristischen Pop. Die Musik der Band

aus Montreal wirkt wie der perfekte Soundtrack zu einem Buch

von Isaac Asimov. Sie verbinden die Melodie eines Schlaflieds

aus der Feder von Throbbing Gristle, die lyrische Geschlossenheit

eines Kraftwerk-Roboters und den Code von Chicago House.

 

Nis-Momme Stockmann & Les Trucs – Fuchs frisst Weltraum

Mitschnitt vom 30.3.2012

Nis-Momme Stockmann und Les Trucs singen eine Geschichte.
Sie handelt vom Ende der Welt. Oder von etwas ganz anderem.
Die Hauptsache ist, alle kommen und sitzen ruhig auf ihren Stühlen und hören gefälligst was die da zu singen und zu sprechen und zu spielen haben!
Oh wie seltsam schön das klingt!
Ist das eine Glocke?
Guckt da ein Eichhörnchen hinter dem Gebüsch hervor?
Während die Zwillingsgeschwister von Les Trucs hinter einem Tisch gedeckt mit futuristisch anmutenden Geräuschgeräten sitzen, welche esoterisch wabernde Klangflächen aus Weltraumschiffpilotenkanzeln mit Exolinguistik verblenden, reiht Nis-Momme Stockmann Worte und Zeichen aneinander, welchen ein fremdartiger Sinn innewohnt.
Dann, plötzlich springen alle auf und Tanzen das Buchstabenballet, welches in ein Vokalkanon mündet.
Da lässt es sich auch gut und einfach mitsingen.

08. APRIL 2012 // DIE UNTÜCHTIGEN: ERICH MÜHSAM – Kein Lampenputzer

In Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Eintritt – 8 € – Einlass 19:00 Uhr, Beginn 20:00 Uhr

ERICH MÜHSAM – KEIN LAMPENPUTZER
Lesung und Konzert mit

HARRY ROWOHLT
THOMAS EBERMANN
FRANK SPILKER
KNARF RELLÖM
MANUEL SCHWIERS

Erich Mühsam:
Begnadeter Schüttelreimer, Münchner Räterevolutionär, Bohemien, langjähriger Festungshäftling, Kabarettist, Anarchist, Caféhausliterat, von den Nazis im KZ ermordeter Jude.
Wohlmeinende Ratschläge, er solle sich doch besser festlegen, ob er Künstler oder politischer Aktivist sei, ergingen häufiger an ihn.
Von Frank Wedekind zum Beispiel: „Sie reiten stehend auf zwei Gäulen, die nach verschiedenen Richtungen streben; sie werden Ihnen die Beine auseinanderreißen.“
Mühsam verwarf solchen Rat: „Immer, wenn man mich einen Don Quichote nannte, wusste ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“

Rowohlt und Ebermann lesen szenisch und begleiten Mühsams Leben literarisch, Frank Spilker, Knarf Rellöm und Manuel Schwiers spielen die Musik dazu, vertonen seine Gedichte – und ´spielen manchmal auch eigene Songs.

30. MÄRZ 2012 // Krypta: PASCAL FINKENAUER & A DIFFERENT JIMI

23.00 Uhr

Pascal Finkenauer ist ein Bastard von einem Musiker. Als Solokünstler
ist alles von bis und zwischen Punk und Chanson vertreten. Zudem hat
er unlängst einen Gedichtband namens “Techno” veröffentlicht. So liegt
es nicht fern, dass er immer wieder mal stundenlange und deepe
Minimal-House-Electro Sets auflegt.
A Different Jimi ist die Reinkarnation von A Different Jimi. Deshalb
näht er seine Kleidung selbst in einer Spiegelwelt aus Schmu, Schall
und Rauch. A Different Jimi hat alles überstanden: den Winter, die
Masern, die Liebe. Er hat erfolgreiche Bands aufgelöst, Labels
verschenkt und Saxophon gelernt. Sein Arsch gehört dem Jazz. Aber an
diesem Tag wird er seinen Leidensgenossen Pascal Finkenauer mit
Houseplatten unterstützen.

05. APRIL 2012 // FALL II – Finissage

Ab 19.00 Uhr – Krypta:

Ausstellung – ART LOVES YOU Projekt „Bei mir bist du schön“
Die Kamera als Spiegel und Bühne weiblicher Inszenierungen.

Videoarbeiten von
CORINE STÜBI
SUSE ITZEL
SZU SZABO
CLAUDIA APEL

ab 22:00 Uhr steht die gesamte FALL-Redaktion am DJ Pult

DENYS KARLINSKYY
DAGMAR HANNEGER
ULF PAPE
JAN VON BORSTEL
SAIMA ALTUNKAYA
und die andere…

04. APRIL 2012 // Krypta: FALL II – Ausstellung und Film: ARCHITEKTUR DES UNTERGANGS – SCHÖNHEITSKULT UND BARBAREI IM DRITTEN REICH

Ab 19.00 Uhr – Krypta:

Ausstellung – ART LOVES YOU Projekt „Bei mir bist du schön“
Die Kamera als Spiegel und Bühne weiblicher Inszenierungen.

Videoarbeiten von
CORINE STÜBI
SUSE ITZEL
SZU SZABO
CLAUDIA APEL

20:00 Uhr – FILM:

ARCHITEKTUR DES UNTERGANGS – SCHÖNHEITSKULT UND BARBAREI IM DRITTEN REICH

Dokumentarfilm über Hintergründe und Auswirkungen nationalsozialistischer Ästhetik.
Die Nazi-Ideologen versuchten, das Dritte Reich als “Gesamtkunstwerk” zu etablieren. Dazu gehörten der bildhauerische Kitsch von Arno Breker, die gigantomanische Architektur eines Albert Speer und die Verdammung so
genannter “entarteter Kunst”. Sogar die Judenvernichtung und Euthanasie wurden als “Programm zur Wiedergewinnung der Schönheit” verkauft.

03. APRIL 2012 // FALL II – Magazin Release Party & Ausstellung

Was aber die Schönheit ist, das weiß ich nicht….. (Albrecht Dürer)

FALL II geht dem Phänomen SCHÖNHEIT auf den Grund und zwar
in Interviews mit Künstlern, Männern und Designern, erzählt ein Märchen,
hat eine Botschaft aus Paris, Essays aus Sylt und Hamburg
und lässt Fotos sprechen.

1000 ROBOTA – VELVET D’AMOUR – JAN VON BORSTEL – IVONNE THEIN

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03.04.2012 Vernissage & FALL II Magazin Release Party

Start: 19:30 Uhr

Performance von Suse Itzel:
“Die Benutzung der Beziehungsmaschine”

Ausstellungseröffnung ART LOVES YOU project „Bei mir bist du schön“
Die Kamera als Spiegel und Bühne weiblicher Inszenierungen.

Videoarbeiten von
CORINE STÜBI
SUSE ITZEL
SZU SZABO
CLAUDIA APEL

DJ-Set CATS & Caviar
Live Очи Черные

Eintritt: 4 €
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Folgendermaßen geht es die nächsten Tage weiter:

04.04.2012 Ausstellung und Privatkino in der Krypta

Start: 20:00 Uhr Architektur des Untergangs, 1991

Dokumentarfilm über Hintergründe und Auswirkungen nationalsozialistischer Ästhetik.
Die Nazi-Ideologen versuchten, das Dritte Reich als “Gesamtkunstwerk” zu etablieren. Dazu gehörten der bildhauerische Kitsch von Arno Breker, die gigantomanische Architektur eines Albert Speer und die Verdammung so
genannter “entarteter Kunst”. Sogar die Judenvernichtung und Euthanasie wurden als “Programm zur Wiedergewinnung der Schönheit” verkauft.

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05.04.2012 Ausstellung in der Krypta + dj FALL

ab 22:00 Uhr steht die gesamte FALL-Redaktion am DJ Pult

DENYS KARLINSKYY
DAGMAR HANNEGER
ULF PAPE
JAN VON BORSTEL
SAIMA ALTUNKAYA
und die andere…

06. APRIL 2012 // DANCETERIA – HELL YEAH! w/ MISS LEEMA, MANJA TAI & DR. STEPHAN RATH

Beginn 23.00 Uhr

Heaven: Dj Soulsville (aka Reverant Dr.Stephan Rath)

Hell: Miss Leema & Manja Tai (Heavenly Sisters From Hell)

Hallelujah!

Brothers and Sisters , Let’s praise the Lord!

…and children remember,- like Curtis Mayfield said – If there’s a Hell below we’ll all gonna go.

Die Untüchtigen: Pour en finir avec la misére – Einführendes zur Geschichte und Kritik der Situationistischen Internationale

Die Untüchtigen
Mitschnitt vom 01.04.2012 aus den Räumlichkeiten des Golem

Die Situationistische Internationale zu würdigen, heißt ihren Zeitkern zu retten.
Ab den 1950ern bis in die früher 1970er Jahre bewegte sie sich in »einer vom Krieg zerstörten Landschaft, den eine Gesellschaft gegen sich und ihre eigenen Möglichkeiten führt« – dies allerdings nicht als Avantgarde, sondern als »enfants perdues«, als versprengter Haufen, welcher mit der Aufhebung der Kunst meinte die »Nordwestpassage« der proletarischen Revolution gefunden zu haben.
Dabei fanden sie die Stellungen der alten Arbeiterbewegung im sozialen Krieg verlassen vor. Jede revolutionäre Perspektive schien im Spektakel der Blockkonfrontation verstellt, und die Niederlagen des revolutionären Anlaufs nach dem Ersten Weltkrieg bis in die 1930er Jahre schienen zementiert. Insbesondere traf dies auf jenes Drittel des Globus zu, wo dieses Scheitern von den nachholenden Modernisierungsregimen unter roter Fahne in eine nicht enden wollende Kette von Siegen umgelogen worden war.
Die scheinbare Unüberwindlichkeit dieser Welt fand ihren Ausdruck gerade auch in den vorherrschenden Bildervorräten gescheiterter Revolutionen, die den Vorstellungshorizont für eine künftige Umwälzung der Verhältnisse beschränkten.
Die S.I. setzte hingegen psychogeographisch an den spektakulären Bildern des Warenüberflusses an, um hieraus negatorisch einen möglichen, aber von der Warenform gefesselten Überfluss von Situationen, ein befreites Leben gesellschaftlicher Individuen vorauszusehen.
Als die SituationistInnen sich als Internationale formierten, herrschte der Monolog über die in der spektakulären Warenproduktion zum Zuschauen verdammten ProduzentInnen weltweit noch unter jeweils besonderen Bedingungen. Dieses Verhältnisse schienen für die Ewigkeit bestimmt zu sein: wie im Osten so im Westen, im Norden wie im Süden.

Mit von den historischen (Kunst-)Avantgarden entwendeten Techniken und unter vielem anderen mit Marx und Freud (sowie der tiefen Verachtung gegenüber jeglicher Duldsamkeit) ausgerüstet, legte die S.I. den Warenfetischismus als die Wurzel des Spektakels frei und eröffnete unverzüglich den feindlichen Dialog mit der alten Welt – wohl wissend, dass hierbei bereits in der Praxis der Theorie jede Nachlässigkeit in einer Verstärkung des Bekämpften münden würde.
In dem wieder eröffneten, blutig-ernsten Spiel ging es ihnen darum, die Dialektik von historisch bereits hervorgebrachten gesellschaftlichen Möglichkeiten und deren erbärmlicher Nutzung innerhalb der Zwecksetzung kapitalistischer Warenproduktion bewusst werden zu lassen, die darin entstehenden radikalen Bedürfnisse auf der Höhe der Zeit zu entdecken und mit ihnen ihre TrägerInnen: das revolutionäre Proletariat.
Situationen sollten konstruiert werden, welche dieses kenntlich und sich seiner selbst bewusst machen konnten.
Der Wettlauf mit der alten Welt würde sich in der Beschleunigung bei der Ausbreitung proletarischer Begierden entscheiden, und in der Entwendung bisher warenförmig gefesselter gesellschaftlicher Raumzeit für die praktische Kritik des Alltagslebens und das Eingehen neuer menschlicher Beziehungen.
»Die Revolution ist aufs Neue zu erfinden – das ist alles.« schrieben die SituationistInnen 1965. Dies sei Voraussetzung für die “Verwirklichung der Poesie”, denn in ihren Dienst wäre die Revolution zu stellen.
Was im wilden Generalstreik im Mai/Juni 1968 in Frankreich und später in Italien für kurze Zeit aufscheinen sollte, die Infragestellung aller Aspekte kapitalistischer Vergesellschaftung, erscheint heute kaum noch als Traum – geschweige denn, dass die Gegenwart TrägerInnen für ihn abzugeben schiene.
Es kann kein zurück geben zur SI. Gewürdigt werden könnte sie überhaupt nur dadurch, dass ihre Schwächen und Halbheiten grausam-gründliche KritikerInnen fänden, hofften sie in der letzten Ausgabe ihrer Zeitschrift 1969.
Den nächsten Anlauf zur Überwindung fetischistischer Vergesellschaftung nicht unter dem situationistischen Niveau zu unternehmen, heißt sich der aktuellen Bedingungen und Möglichkeiten gewahr zu werden – vor allem aber der unbeglichenen Schulden der Geschichte.

Kurze Einführung in die Geschichte der Situationistischen Internationale mit einem Teil des AutorInnenkollektivs BBZN und einem gelegentlichen Club53-Gänger

Die Untüchtigen in Kooperation mit »konkret« – Diskussion – Krisengipfel II – Despotendämmerung – Die Folgen der arabischen Revolte

Über den »Arabischen Frühling« und seine Folgen diskutieren Ivesa Lübben (Centrum für Nah- und Mittelost-Studien, Marburg), Hermann L. Gremliza und Jörg Kronauer.

Mitschnitt aus dem GOLEM vom 18.03.2012.

Euphorisch feierte der Westen den Ausbruch des “Arabischen Frühlings”. Journalisten, Menschenrechtler und Kampfbomber wurden in Stellung gebracht, um den Aufständischen, die man dem Publikum als Freiheitskämpfer und Demokraten verkaufte, beim Sturz ihrer Diktatoren, die nicht mehr konnten, wie man wollte, unter die Arme zu greifen.

Mittlerweile weicht die Begeisterung über die Revolten einer Ernüchterung. Radikal-religiöse Kräfte gewinnen an Einfluß. Folgen auf Gaddafi und Mubarak die Muslimbrüder, Al-Qaida gar? Oder gibt es Hoffnung auf den späten Sieg einer arabischen Moderne? Und auf wessen Seite steht dort der Westen wirklich?