Archiv der Kategorie ‘Allgemein‘

 
 

Mittwoch, 25. Juni 2014 // Kino: BIBLIOTHEK DES WIDERSTANDS – “Todesursache Schweigen” (2003)

Einlass ab 20.00 Uhr

Film: Todesursache Schweigen
Wagner, Frieder und Ochoa-Wagner, Elvira
BRD 2003, 45 Minuten

Der Film stammt aus Band 7, BIBLIOTHEK DES WIDERSTANDS: »…dass du zwei Tage schweigst unter der Folter! Elisabeth Käsemann – Ein deutsches Schicksal«.

Elisabeth Käsemann studierte am Otto-Suhr-Institut der FU Soziologie. Ende September 1968 ging sie für ein Praktikum nach Bolivien und entschied sich, in Lateinamerika zu bleiben. Seit 1971 lebte sie in Buenos Aires und arbeitete gemeinsam mit der britischen Theologiestudentin Diane Austin in einem Sozialprojekt in den Slums der Metropole. Ab 1974 studierte sie daneben noch Volkswirtschaft. In der Nacht vom 8. Auf den 9. März 1977 wurde Käsemann vom Militärgeheimdienst verhaftet.
Der Dokumentarfilm zeichnet den Weg einer Frau nach, die bis zur letzten Konsequenz ihrer inneren Stimme gefolgt ist – bis zu ihrem gewaltsamen Tod. Der Film dokumentiert zudem den vergeblichen Kampf von Elisabeth Käsemanns Eltern um Gerechtigkeit nach dem Tod ihrer Tochter. Und Frieder Wagners und Osvaldo Bayers Dokumentarfilm klagt an, indem er die Rolle der deutschen Bundesregierung beleuchtet, die beste Wirtschaftsbeziehungen zur argentinischen Militärjunta unterhielt und sich wohl auch deshalb nicht für das Leben von Elisabeth Käsemann und anderer deutscher Verhafteter eingesetzt hat.

Zu den vielen von der argentinischen Junta ermordeten Linken gehören auch die Deutschen Elisabeth Käsemann und Klaus Zieschank. Auf ihre Verhaftungen aufmerksam gemacht und um Hilfe gebeten, reagierte das Auswärtige Amt und Hans-Dietrich Genscher mit Abwiegeln, Lügen und Untätigkeit. Die deutsche Regierungskoalition unter Genscher und Schmidt beförderte zugleich mit hoher Energie gewaltige Rüstungsgeschäfte zwischen der BRD und Argentinien.

Diesen Film zeigen wir in Kontrast zu dem Film von Eric Friedler: Was geschah mit Elisabeth K.?, der am 5. Juni unter der Ankündigung im Spätprogramm der ARD gezeigt wurde, die Hintergründe des Mordes an Elisabeth Käsemann öffentlich zu machen. Diesem Film wirft der LAIKA-Verlag vor, dass er vieles verschweigt, um die zwangsläufige Aussage nicht treffen zu müssen, dass die Bundesregierung unter Helmut Schmidt und Hans-Dietrich Genscher der argentinischen Militärdiktatur einen Freibrief für die Ermordung von Systemoppositionellen ausgestellt hatten, einen Freibrief in dem Umfang, dass er auch den Mord an linken Deutschen und Deutschstämmigen umfasste.

www.laika-verlag.de

Samstag, 21. Juni 2014 // Bar: PAUL GREGOR & NATALIE NOVAK

(Grapefruit Club)
(RSS)

Freitag, 27. Juni 2014 // Krypta: CREDIT 00, SNEAKER & NPNK

(Ratlife, Uncanny Valley)

(We Like)

Im Schlunde des Wahnsinns, den man mit klirrendem Schädel und voller Inbrunst die KRYPTA heißt, dort, kurz unter der Erdkruste, finden sich hochkompetente Gestalten aus der Stadt mit dem schwarzen Löwen in der Blasonierung. Aus ergo Dresden sind CREDIT 00, Sneaker und NPNK zu Gaste, drei gute Geister des dortigen Musik-Geschehens, tätig als DJs, Veranstalter und Unermüdliche.
Im weit, weit gefaßten Multipolyeder von House und Disco, von Funk und Synth und Afro und Kraut und so weiter verbreiten die drei Vielbeschäftigten eben das, was vielenorts fehlt und vermißt wird: Eine Vision, die ausschließlich im Dienste der Musik steht. Dies klingt zwar ein wenig von Pathos überrollt, spricht aber schnurgerade lediglich die Wahrheit an! Möge mit güldenen Knöpfen auf die Spatzen der Ignoranz geschossen werden.

Sonntag 22. Juni 2014 // DIE UNTÜCHTIGEN vs. PHASE 2 – 100 Jahre Erster Weltkrieg mit INKA SAUTER und VOLKER WEIß

»Die Hölle lag hinter uns, was konnte nach ihr uns noch erschrecken«
100 Jahre erster Weltkrieg wozu Erinnern?

Walter Benjamin erlebte den Ersten und starb während des Zweiten Weltkriegs. Angesichts der eigenen historischen Erfahrung vertrat Benjamin eine neue Auffassung von Geschichte: »Vergangenes historisch artikulieren heißt nicht, es erkennen, ›wie es denn eigentlich gewesen ist‹. Es heißt, sich einer Erinnerung zu bemächtigen, wie sie im Augenblick der Gefahr aufblitzt.« Entscheidend ist für das historische Erinnern folglich nicht der Zeitpunkt des zu vergegenwärtigen Geschichtsereignisses, sondern der Augenblick des Betrachtens. Im Gedächtnis der Deutschen heute ist der Erste Weltkrieg dem Zweiten untergeordnet. Der Zweite Weltkrieg ist mit mehr Bildern und Ereignissen Bestandteil des kollektiven Erinnerns geworden. Statt aber in diesem kollektiven Gedächtnis die Zusammenhänge zwischen beiden Ereignissen zu sehen und zu begreifen, wird der Erste Weltkrieg verklärt.

Bedarf die Gegenwart noch einer Erinnerung oder Debatte zum Ersten Weltkrieg oder hat diese Geschichte Ihre Bedeutung für die Gegenwart verloren? Inka Sauter und Volker Weiß sprechen am 22 Juni um 20 Uhr im Golem über die Bedeutung Benjamins Begriff der Erfahrung und stellen die Frage nach den folgen des Ersten Weltkrieges für den Verlauf des Jahrhunderts.

Eine Veranstaltung der Phase2, Zeitschrift gegen die Realität

Samtag, 28. Juni 2014 // Krypta: BORIS DLUGOSCH & CONSTANTIN GROLL


In der Vortäuschung vielfältiger Wahrheitsstufen liegt ja bekanntlich das Herz und auch der Zweck der Musik und der ihrer Präsentation. Auf eine nächtliche Reise über ebenjene Stufen lädt Sie nun in den virtuellen Arkaden das Duo BORIS DLUGOSCH & CONSTANTIN GROLL, das mit beträchtlichen Erfahrungswerten, ausgiebiger Hinwendung zu allem, was zwischen House und Disco liegt und der Liebe zum klassischen Gastgebertum der heutigen Nacht den Namen MIGHTY REAL verpaßt hat. Was aber nun ‚echt‘ sein wird, was nur der Einbildung geschuldet, und welche Wege der Geist dank musikalischer Wohltaten umschlingen oder beschreiten wird, wohin man sich in rhythmischer Verzückung oder schlicht in der Absenz aller Übeldinge bewegen möge: All dies entscheidet nur der Moment bzw. die Nacht. Im engeren Sinne: Eben Sie selbst!
Feurio!

Freitag, 27. Juni 2014 // Konzert: SCHNIPO SCHRANKE

Einlass 20:00 Uhr / Beginn 20:30 Uhr / Eintritt 6,-

(Staatsakt)

Wir bedauern nicht, Ihnen in unserer asthmatischen Höhle SCHNIPO SCHRANKE präsentieren zu dürfen, eine frisch der Immigration gen Hamburg entstiegene Zweimädchenband um die sich selbst als solche bezeichnenden Teenager Friederike Ernst und Daniela Reis. Ebenso wenig bedauern wir, dem Mysterium, das dies Duo ausstrahlt, auch nur ansatzweise auf die Spur gekommen zu sein. Ebenjenes Mystherium ließ bereits den einen oder anderen, von Rocko über Ente bis hin zum oberehrwürdigen STAATSAKT-Label, auf deren Kompilation „Keine Bewegung“ der Erdrutsch-Hit „Pisse“ seinen fröhlichen Urstand feiert, mit emporgehobener Augenbraue im warmen Regen stehen: Was wollen diese Damen uns mit diesem zweifelsohne in irgendeiner Art lebensklugen, niemals aber herablassenden Ausdruck eigentlich ausdrücken? Fragen, die lediglich von Antlitz zu Antlitz zu klären sind, wenn Schnipo Schranke ihren Entwurf von “Metapunk, Post-Schlager und Progressive Chanson“ präsentieren werden.

Donnerstag, 26. Juni 2014 // Konzert: MONA MUR – Songs from a black room

Einlass 20:00 Uhr / Beginn 20:30 Uhr / 6 Euro

Mona Mur (voc)
Peter A. Rodekuhr (piano)
En Esch (guitar)

MONA MUR, Sängerin, Komponistin und Musikantin, und präsentiert in der Arche des Unwesens “Songs From A Black Room”. In ihrem Solo-Set, das Frau Mur, die ehedem mit Teilen der Einstürzenden Neubauten und als MONA MUR & DIE MIETER Aufmerksamkeit erregte, gemeinsam mit erlesenen Gästen auf die Bühne bringen wird, findet sich ein Querschnitt durch ihr bisheriges Schaffen. Liedgut mit Piano-Begleitung, anderes vorgetragen zur E-Gitarre oder Orchester – ‘Backing Tracks – Wagemut technologischer Innovation!
Es werden Kompositionen von dem zusammen von Dieter Meier (Yello) und dem Warsaw Philharmonic Orchestra produzierten Album “Warsaw” ebenso zu finden sein wie noch nicht zu Gehör gebrachte Stücke vom in naher Zukunft erscheinenenden Solo-Album; und nicht zuletzt sorgfältig ausgewählte Cover-Versionen von solch geistig Verwandten wie Marlene Dietrich, Lee Hazlewood und Zarah Leander.
Sollten zwischen Chanson und Punk jemals Mauern gestanden haben, so waren diese ohnehin gläsern, und Mona Mur hat sie letztlich umgeworfen. Die verbindliche Düsternis, die Annäherung an den allgegenwärtigen Schmerz – all das wird somit ohne prätentiöse Einschränkung durch Genre-Gefasel in vollem künstlerischen Ornat dargeboten. Explizit.

Dienstag, 24. Juni 2014 // FAT JAZZ präsentiert GOLEM ORCHESTRA

Ken Norris – voc
Mischa Schumann – p
Konrad Ullrich – dr
Sven Kerschek – b, git
Gabriel Coburger – ts, fl, comp
Edgar Herzog – bs, bcl
Sebastian Hoffmann – tb
Philipp Kacza – tr

Mehr unter www.fatjazz.de

Mit freundlicher Unterstützung des ELBJAZZ Festivals

Samstag, 21. Juni 2014 // Krypta: PRINS EMANUEL, GOLDEN IVY & MATT MORODER


Golden Ivy

Freitag, 20. Juni 2014 // Bar: LES PARADIS ARTIFICIELS mit SEBASTIAN KOKUS

(ME SUCEEDS, PINGIPUNG)

Treten Sie näher, der Eintritt kostet den Verstand.

Wir teilen Ihre Sehnsucht nach dem Wissen über die geheimen Formeln und Riten, nach all den Rezepten und Mixturen, die einen Moment der Wahrheit versprechen. Und erschöpften wir uns schon an allen Ausschweifungen der Sinne, durch den Akt der Liebe und die Zufuhr diverser Gifte, blieb uns am Ende ewig stets nicht mehr als die Erkenntnis, dass keine Wahrheit ewig weilt. Deshalb feiern wir den Akt, den Prozess als solchen und nähern uns an, hin zu einer Auflösung der Repräsentation, ergründen wir das Scheinen der Symbole und zehren von jedem Funken, der uns erahnen lässt, was Realität bedeuten könnte.

An diesem Abenden werden wir Ihnen nichts zeigen und auf nichts verweisen. Das Spektakel ist bei uns nicht zu Haus. Mit Gewissenheit treffen wir Vorkehrungen, die Ihrer bewussten Wahrnehmung entgehen, ihre Wirkung aber nicht verfehlen werden. Durch die eloquente Kombination diverser Zutaten werden Ihnen neue Erfahrungen ermöglicht, die möglicherweise in Zusammenwirkung mit der Auswahl an Musik und der daraus resultierenden Einwirkung auf physischer wie assoziativer Ebene alles Bisherige in einem neuen Licht erscheinen lassen werden.